Die Stadt Essen und ihre Nachbarstadt Oberhausen nehmen einen neuen Anlauf für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105. Obwohl im März dieses Jahres eine deutliche Mehrheit der Oberhausener Bürger bei einem Ratsbürgerentscheid gegen den Bau der Trasse gestimmt hat, wurde die Strecke nun für die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan 2017 des Landes NRW angemeldet. „An der regionalen Bedeutung der Weiterführung der Linie 105 bestehen keine Zweifel“, heißt es dazu in einer Stellungnahme der Stadtwerke Oberhausen (Stoag), die den Nahverkehr in der Nachbarstadt betreiben. Durch die Anmeldung für den Bedarfsplan solle die Option gesichert werden, grundsätzlich die Planungen zur Linie 105 wieder aufnehmen zu können.
Die Stadt Essen hat die Anmeldung der Verlängerung der Straßenbahnlinie von der Stadtgrenze Essen zur Neuen Mitte Oberhausen für den ÖPNV-Bedarfsplan mit folgendem Hinweis versehen: „Ratsbürgerentscheid in Oberhausen vom 08.03. 2015 ist zu berücksichtigen.“
Projekte haben nur dann eine Chance auf Förderung durch das Land, wenn sie für die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan angemeldet sind. Eine rechtliche Verpflichtung auf Realisierung der Vorhaben sei mit der Anmeldung jedoch nicht verbunden. „Projekte, die nicht gemeldet sind, können bis zum Jahr 2030 nicht gefördert, sprich realisiert, werden“, heißt es bei der Stoag. So lange wollen Essen und Oberhausen offenbar nicht warten.