Der Anstieg der Aufstocker in Essen ist nach Ansicht der Linksfraktion Anzeichen dafür, dass „viele Arbeitgeber Hartz IV als Lohnzuschuss missbrauchen“. Derzeit reicht bei 14 600 Essenern das Arbeits-Einkommen zur Existenzsicherung nicht aus. Sie müssen ihren Lohn daher mit Hartz IV aufbessern. „Von Arbeit muss man aber leben können“, fordern die Linken.
Mit Blick auf die unverändert hohen Arbeitslosenzahlen im Jobcenter nach zehn Jahren Hartz IV wirft die Linkspartei der CDU und SPD in der Stadt vor, dass die von ihnen „betriebene Übernahme des Jobcenters keine Lösung gebracht hat. Im Gegenteil: Die Vermittlungszahlen in Essen sind schlechter als in vergleichbaren Städten in NRW“, so die Fraktionsvorsitzende Gabriele Giesecke. Letztendlich sei aber auch der Bund in der Pflicht, der sich mit der drastischen Kürzung der Eingliederungsmittel für Essen von 81 Millionen Euro auf 55,3 Millionen „mal wieder aus der Verantwortung stiehlt“, so Giesecke.