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Medien: Wird der Essener Hauptbahnhof bei Großveranstaltungen künftig abgeriegelt?

Medien: Wird der Essener Hauptbahnhof bei Großveranstaltungen künftig abgeriegelt?

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Bundespolizisten halfen am Samstag bei der Familien-Zusammenführung am Essener Hauptbahnhof. Foto: Knut Vahlensieck / FUNKE Fotoservices (Archivaufnahme)

Essen. 

Nach einem WDR-Bericht denkt die Bundespolizei darüber nach, den Essener Hauptbahnhof künftig bei Großveranstaltung abzuriegeln. Zugang hätten dann nur noch Reisende, die über ein Ticket verfügen.

DER WESTEN hat bei Volker Stall, Sprecher der Bundespolizei, nachgefragt. Er sagt zu dem Bericht: „Das ist völliger Unsinn.“ Den Bahnhof prophylaktisch und ohne Hinweis auf eine Gefährdungssituation zu sperren, sei rechtlich überhaupt nicht möglich. Der Bahnhof sei mittlerweile ein Kaufhaus mit Gleisanschluss. „Würden wir den einfach schließen, nehmen wir den Geschäftsleuten ihre Existenz.“

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Dennoch überlege die Bundespolizei genau, wie künftig Szenen wie am Halloween-Abend verhindert werden können, so Volker Stall. 200 Personen, meist mit Migrationshintergrund, waren in dieser Nacht aneinandergeraten. Die Polizei musste über 1000 Platzverweise aussprechen. Sie sperrte den Bahnhof vorübergehend.

„Wenn wir wissen, dass sich Personen verabreden und Stress machen wollen, werden wir wieder solche Maßnahmen ergreifen. Auch schon bevor es zur Eskalation kommt.“ Dies sei aber nicht sehr einfach.

Zwar durchleuchtet die Bundespolizei im Vorfeld von Großveranstaltungen zum Beispiel soziale Netzwerke und schaut, ob sich Krawallmacher verabreden. Dies geschähe aber sehr selten. Stall: „Auch in der Halloweennacht waren die Personen eher zufällig am Ort.“ Das zeigte sich auch dadurch, dass nicht eine große Menschenansammlung, sondern viele kleine Grüppchen im Hauptbahnhof randalierten.

So rüstet sich die Bundespolizei für den Essener Weihnachtsmarkt

Prophylaktische Bahnhofssperrungen gibt es nur im äußersten Notfall. Stall: „Als der BVB seine Double-Feier hatte, haben wir den Dortmunder Bahnhof vorsorglich gesperrt.“ Damals ging es allerdings darum, dass die Fußball-Fans durch die Menschenmassen nicht auf die Schienen gedrückt werden.

In Essen will die Bundespolizei weiter an ihrem bewährten System festhalten. Hochauflösende Kameras zeigen, wenn Gefahrensituationen eintreten, dann wird die Polizistenzahl verstärkt.

So ist es auch beim baldigen Start des Essener Weihnachtsmarktes geplant. „Wir werden Präsenz zeigen wie in jedem Jahr, auch in Hinblick auf Terrorgefahren.“ (ds)

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