In einer bundesweiten Razzia hat die Polizei am Dienstagmorgen (22. November) unter anderem einige Objekte in NRW ins Visier genommen. Die Operation unter Federführung der Polizei Berlin führte die Ermittler dabei auch nach Essen und Ennepetal.
Ein Sprecher der Polizei Berlin teilte auf Nachfrage von DER WESTEN mit, dass insgesamt 57 Objekte durchsucht werden. „Es geht um den Verdacht auf Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen“. Neben Berlin und NRW sind die Einsatzkräfte am Dienstag noch in vier weiteren Bundesländern im Einsatz.
NRW-Razzia: Islamist im Fokus
Der Schwerpunkt der Razzia sei nach Angaben der Polizei Berlin allerdings in der Hauptstadt. Hier sei zudem eine für Islamismus zuständige Abteilung des Landeskriminalamts am Einsatz beteiligt. Wie später bekanntgegeben wurde, richten sich die Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Betrüger (25) und seine Komplizen.
Bei dem 25-Jährigen handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen Islamisten, der sich über Strohleute über eine Million Euro an Fördergeldern erschlichen haben soll. Der Hauptverdächtige soll in Syrien abgetaucht sein.
So zog der Islamist den Staat übers Ohr
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann mit erfunden Angaben über Firmen Corona-Hilfen beantragt hat. Dafür sollen ihm seine Komplizen ihre Konten für Zahlungen zur Verfügung gestellt haben. Die notwendigen E-Mail-Adressen habe er eigens dafür eingerichtet,
Der Mann wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit schon mehrfach wegen Störung des öffentlichen Friedens auffällig. So soll er etwa öffentlich Masken mit dem Gesicht des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron verbrannt haben. Videos seiner Taten habe er im Internet veröffentlicht. Das geschah kurz nach einer Rede von Macron nach der Enthauptung eines französischen Lehrers durch einen islamistischen Attentäter.
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Die Ermittlungen und die Auswertung der beschlagnahmten Handys und Computer dauern an. (mit dpa)