Es ist die große Streik-Woche in NRW. Am Montag (10. März) hat Verdi den Verkehr an den größten Flughäfen im Land lahmgelegt. Zeitgleich werden in Essen, Bochum und Co. die Mülltonnen nicht geleert, weil das Personal der Entsorgungsbetriebe tagelang die Arbeit niederlegt.
Auch der ÖPNV ist in der Woche vor der dritten Verhandlungsrunde mit den kommunalen Arbeitgebern betroffen. Während Rheinbahn-Angestellte in Düsseldorf satte vier Tage streiken (mehr dazu hier >>>), kommen Pendler in Essen, Bochum und Co. beinahe glimpflich davon. In den meisten Ruhrpott-Städten legen die Bus-und Bahnfahrer lediglich am Mittwoch (12. März) die Arbeit nieder. Doch die Wut einiger Fahrgäste ist trotzdem immens.
ÖPNV-Streik in Essen, Bochum und Co.: „Wer soll das zahlen?“
„Verdi hat den Knall noch nicht gehört. Wer soll das zahlen? 350 Euro mehr, dazu noch Urlaubstage“, schimpft DER-WESTEN-Leserin über die Forderungen der Gewerkschaft und ihrer Mitglieder bei Facebook und weiter: „Nicht wundern, wenn dann Arbeitsplätze abgebaut werden wie bei der Post.“ Die Leserin spielt damit auf die angekündigten Stellenstreichungen bei der Deutschen Post an, nachdem sich das Unternehmen mit Verdi zu einem neuen Tarifvertrag geeinigt hatte (mehr dazu hier >>>).
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Dem entgegnet ein anderer Leser, dass sich die ÖPNV-Unternehmen das gar nicht leisten können, Jobs zu streichen. Schließlich seien zahlreich Stellen nicht besetzt, „weil keiner den Job machen will.“ Viele unterstützen deshalb auch die Streiks, damit sich die Arbeitsbedingungen und auf lange Sicht auch die Zuverlässigkeit des ÖPNV verbessern.
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„Solidarität? Fehlanzeige“
„Streikrecht ist einer der letzten Rechte die wir Arbeitnehmer noch haben“, so ein Leser und erntet Zustimmung: „Völlig richtig. Die Warnstreiks haben ja keine Wirkung beim Arbeitgeber gezeigt. Dann wird jetzt halt richtig gestreikt. Anders scheint der Arbeitgeber sich ja nicht zu bewegen.“
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Doch andere beklagen, dass die Streiks die Falschen treffen würden: „Auf dem Rücken der Fahrgäste, die nun aufgeschmissen sind. Zu spät oder gar nicht zur Arbeit kommen etc. Solidarität? Fehlanzeige“, schimpft ein Leser. Dem entgegnet ein anderer: „Wenn da tariflich nichts passiert, dann fährt bald keiner mehr einen Bus. Dann sind Fahrgäste nicht nur für drei Tage aufgeschmissen. Wo bleibt deine Solidarität mit den Arbeitern?“
Der ÖPNV-Streik hat unter anderem auch Auswirkungen auf die Equitana in Essen. Die größte Pferdesportmesse der Welt hat mittlerweile reagiert. Alles dazu hier >>>