Verdi drückt vor der dritten Tarifrunde mit den Arbeitgebern im öffentlichen Dienst aufs Gaspedal. Am Montag (10. März) legen nicht nur die Beschäftigten an den großen Flughäfen in NRW ihre Arbeit nieder. Die Gewerkschaft bestreikt auch in zahlreichen Städten den ÖPNV.
Auch in Essen und Mülheim müssen sich Pendler auf Streiks einstellen. Allerdings stehen Busse und Bahnen der Ruhrbahn erst am Mittwoch (12. März) still. Verdi fordert mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Die Meinungen zu den Forderungen gehen weit auseinander. Doch die wenigsten dürften wissen, was Bus- und Bahnfahrer bei der Ruhrbahn überhaupt verdienen.
Ruhrbahn-Streik in Essen: Unverhältnismäßig oder unumgänglich?
Acht Prozent mehr Lohn, aber mindestens 350 Euro monatlich mehr auf dem Lohnstreifen. In der freien Wirtschaft können Angestellte von einer derart hohen Gehaltserhöhung nur träumen, sagen Kritiker der Verdi-Streiks. Auch die Arbeitgeber bezeichnen die Forderungen als unverhältnismäßig und nicht finanzierbar.
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Andere verweisen darauf, dass die Attraktivität von Jobs im öffentlichen Dienst, egal ob in Kitas, bei der Müllabfuhr oder am Steuer von Bus und Bahn, steigen müsse. Denn der Nachwuchs fehlt und die aktuellen Gehälter und Arbeitsbedingungen (Schichtdienst, Gewalterfahrungen, keine Home-Office-Möglichkeiten) sei für junge Leute kaum ein Anreiz, sich für entsprechende Jobs zu bewerben.
So viel verdient ein Fahrer bei der Ruhrbahn
Doch was verdient eigentlich ein Straßenbahnfahrer? Zumindest die Ausbildungsvergütung kann sich sehen lassen. Wer sich zum Ruhrbahn-Fahrer ausbilden lässt, wird in die Entgeltgruppe 4 des TV-N NW eingruppiert. Seit dem 1. März 2024 gibt es hier 2.928 Euro brutto monatlich. Der Sprung zum ersten Gehalt nach Übernahme ist bei der Ruhrbahn allerdings sehr klein.
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Als ausgebildeter Straßenbahn-Fahrer kassierst du bei der Ruhrbahn 3.002 Euro in Vollzeit (Entgeltgruppe 5). Je nach Berufserfahrung und Dauer der Zugehörigkeit sind in der Entgeltgruppe 5 bis zu 3.718 Euro drin. Dazu verspricht die Ruhrbahn noch Jahressonderzahlungen und weitere Benefits wie eine betriebliche Altersvorsorge sowie ein kostenloses Deutschlandticket und eine 24-Stunden Back-up-Betreuung für Kinder.
Zum Vergleich: In der Altenpflege verdienen Beschäftigte nach Angaben des Statistischen Bundesamts durchschnittlich 3.920 Euro. Das Durchschnittsgehalt lag im April 2024 in Deutschland bei 4.634 Euro.