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Spielemesse Essen reagiert auf Forderungen der Besucher – „Für uns keine Überlegung“

Großer Ansturm, begrenzte Tickets – viele Besucher der Spielemesse Essen sind frustriert. Sie äußern aber auch klare Wünsche und Vorschläge.

Spielemesse Essen
© IMAGO/Steinsiek.ch

Ansturm auf die Spielemesse in Essen – Hauptbahnhof vor dem Kollaps

Es ist eine kleine Sensation: Die Spielemesse in Essen wird am Eröffnungstag regelrecht überrannt, im Hauptbahnhof kommt es zu irren Szenen.

Vier Tage, rund 1700 Spiele-Neuheiten, 200.000 Besucher – das sind die beeindruckenden Eckdaten der Spielemesse Essen. Doch in diesem Jahr drängt sich plötzlich eine andere Diskussion in den Vordergrund. Das lange Wochenende mit Feiertag und Brückentag hat zu einem Ansturm auf die „Spiel 2024“ geführt, der bei vielen Besuchern für Unmut sorgt (>>> hier mehr dazu).

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Angefangen hatte es am Eröffnungstag (3. Oktober), als der Hauptbahnhof kurz vorm Kollaps stand. So viele Menschen wollten gleichzeitig zur Spielemesse Essen (Video hier im Artikel eingebettet). Doch auch innerhalb der Hallen sei es zeitweise rappelvoll gewesen, wie Besucher berichten. Tatsächlich waren im Nu alle Online-Tickets von Donnerstag bis Samstag ausverkauft. Keine Chance mehr für Spontan-Besucher.

Spielemesse Essen: Besucher fordern mehr Tage, mehr Hallen

Während sich in den sozialen Medien – auch auf der Facebook-Präsenz der Spielemesse Essen – reichlich Frust entlädt, werden auch Wünsche oder gar Forderungen laut, wie der Merz-Verlag als Organisator der Messe die Situation in der Zukunft verbessern könnte. Ein Nutzer schreibt zum Beispiel in aller Klarheit: „Die SPIEL braucht einen Tag mehr und idealerweise auch noch ein oder zwei Hallen mehr, damit der Besuch ein wirklich entspanntes Erlebnis für die ganze Familie sein kann.“

Ein weiterer Nutzer bestätigte am Donnerstag: „Ich fand es heute schon sehr grenzwertig. Es war sehr voll, extrem lange Warteschlangen vor den Shops, Wartezeiten von einer Stunde und mehr. Ich wäre auch für mindestens einen Tag mehr und eine Halle dazu, das würde auch den Ausstellern zugute kommen.“

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Eine weitere Nutzerin gibt den Organisatoren eine ähnliche Anregung mit auf den Weg: „Vielleicht solltet ihr mal mit dem Gedanken spielen, die Messe ein paar Tage länger zu machen. Es kann ja nicht sein, dass man nicht mal mehr die Chance hat, spontan auf die Messe zu gehen. Aber vor allen Dingen solltet ihr sie auch wieder wie gewohnt starten, in den Herbstferien und nicht ausgerechnet auf den Feiertag.“

Eine ziemlich drastische Maßnahme schlägt hingegen dieser Nutzer vor: „Macht die Tickets doppelt so teuer und halbiert die Besucher, wenn man dann wenigstens ohne Gedränge durch die ganzen Hallen laufen kann und auch noch Plätze frei hat, um sich in Ruhe die Spiele erklären zu lassen.“

Das sagt der Merz-Verlag zu den Besucher-Wünschen

Auf Anfrage von DER WESTEN nimmt der Merz-Verlag zu den Vorschlägen Stellung. „Eine Ausweitung auf weitere Tage ist aktuell für uns keine Überlegung“, betont Sprecher Robin de Cleur. Denn bereits jetzt seien die Aussteller, die Erklärer und die Messebauer mehr als eine Woche aktiv. De Cleur: „Gerade unsere vielen Kleinverlage können keine weitere Belastung stemmen.“

Eine Erweiterung der Fläche ist beim Merz-Verlag zwar „eine ergebnisoffene Überlegung“. Es sprächen aber Gründe stark dagegen. Zum Beispiel, so de Cleur, „dass wir eine Wartehalle verlieren würden und morgens Tausende Menschen draußen warten müssten – was besonders bei schlechtem Wetter sehr unangenehm wäre.“

Termin für 2025 steht bereits fest

Das lange Wochenende mit dem Feiertag habe man in diesem Jahr nutzen müssen, da das Messe-Gelände nur zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung gestanden habe. Im Jahr 2025 sei die Spielemesse Essen vom 23. bis 26. Oktober geplant. Aber auch dann erwartet der Merz-Verlag einen sehr großen Andrang.

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Dass ungeachtet dessen ein gewisser Handlungsbedarf besteht, belegen die vielen verärgerten, zum Teil auch harsch formulierten Beschwerden. „Heute war es so ein Horror“, schrieb ein Nutzer am Donnerstag auf Facebook und ergänzte: „Es war stellenweise so eng und dann sind einige sogar noch gerannt oder versuchten es durch Schubsen.“ Ein weiterer Nutzer hatte eine ähnliche Erfahrung: „Ich nehme jedes Jahr an der Veranstaltung teil. Aber dieses Jahr waren es zu viele Leute. Es gab viele Warteschlangen in den Zufahrten, die das Durchkommen sehr erschwerten.“

Spielemesse Essen: „Nach 30 Minuten Einlass ist einfach alles besetzt“

Und noch ein Nutzer-Kommentar in diese Richtung: „Ein Glück, dass wir dieses Jahr nicht dabei sind. Die Messe ist nur noch eine große Verkaufsveranstaltung. Spiele sich in Ruhe erklären zu lassen, geht schon nicht mehr. Nach 30 Minuten Einlass ist einfach alles besetzt. Super ätzend.“


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Zu betonen ist allerdings, dass einige Besucher der Spielemesse ganz andere Erfahrungen gemacht haben – auch wenn sie in den sozialen Medien in der Unterzahl sind. So schreibt ein Nutzer auf Facebook: „Es war entspannter als die Jahre vorher. Wir konnten sechs Spiele spielen, haben wir die letzten Jahre nicht eins geschafft, da der Ansturm immer überirdisch war. An bekannten, beliebten und großen Verlagen bekam man immer wieder schnell einen Platz zum Spielen. Den ganzen Tag über. Wir fanden, dass man deutlich spürte, dass weniger Besucher reingelassen wurden. Es war wirklich entspannt auf der Messe.“

Auch Robin de Cleur, Sprecher des Merz-Verlages, betonte am Freitag (4. Oktober) auf Nachfrage von DER WESTEN: „Dass es auf der SPIEL kaum Möglichkeiten zu Spielen gibt, können wir nicht bestätigen. Uns melden viele Besucher zurück, dass sie heute schon zwischen fünf bis sieben Spiele testen konnten. Die Aussteller haben auch dieses Jahr eine immense Menge an Spieltischen und Erklärern bereitgestellt.“