Zum Schulstart muss die Stadt Essen 40 Turnhallen überprüfen. So will es das Bauministerium, nachdem sich in einer Bochumer Halle Deckenteile lösten.
Essen.
Ausgerechnet zum Schulbeginn müssen in Essen nun doch 40 Turnhallen auf ihre Sicherheit überprüft werden. Der Schulsport wird dort nur mit Einschränkungen stattfinden können. Die Stadt folgt mit der Prüfung einer Anweisung des Landes-Bauministeriums an alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich in den betroffenen Hallen Teile der Deckekonstruktion lösen, so wie es während der Sommerferien in einer Bochumer Turnhalle geschehen war.
In Essen müssen in den kommenden Wochen 23 abgehängte Decken aus Holzwolleplatten sowie weitere 17 abgehängte Decken aus Holzfaserplatten untersucht werden. Es handelt sich dabei um Konstruktionen, die zumeist zwischen 1960 und 1980 eingebaut wurden. Obwohl es „keine Erkenntnisse über akute Gefährdungen“ gebe, sei das Ballspielen in den betroffenen Hallen bis zum Abschluss der Untersuchungen verboten – nur Softbälle dürfen verwendet werden. Immerhin: Für andere Sportarten gibt es keine Auflagen. Man könne nicht ausschließen, dass die Hallen während der Überprüfung tageweise ausfallen, sagt Stadtsprecherin Nicole Mause. „Aber längerfristige Schließungen von Hallen wollen wir nach Möglichkeit vermeiden.“
Prüfung nach losen Deckenteilen in Bochum
Zuletzt hatte die Stadt große Anstrengungen unternommen, um eine Unterbringung von Asylbewerbern in Sporthallen zu umgehen: Weil man diese Notlösung den Flüchtlingen nicht zumuten will – und weil der Schul- und Vereinssport reibungslos laufen soll.
An der aktuellen Prüfung kommt die Stadt indes nicht vorbei: Das Bauministerium ordnete jetzt an, dass in Turnhallen mit mangelhafter Konstruktion grundsätzlich geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen sind. Nachdem sich in Bochum an einem Standort Deckenteile gelöst hatten, hatte man dort 34 baugleiche Hallen vorsorglich geschlossen. Eine Schließung von Hallen hält Essen nicht für angezeigt: Die städtische Immobilienwirtschaft prüfe sämtliche Hallen alle zwei Jahre und tausche die betroffenen Platten schrittweise gegen neuere aus, hieß am Freitag. Ein akutes Risiko gebe es wohl nicht:„Begutachtungen ergaben bisher keine Erkenntnisse über etwaige Probleme.“
Folgende Sporthallen werden überprüft:
Grundschulen
-Winfriedschule, Schule Heinickestraße, Friedenschule, Grundschule Nordviertel, Ardeyschule, Sternschule, Stiftsschule, Schule an der Heinrich-Strunk-Straße, Bodelschwinghschule (Abzweig Erich-Brost-Berufskolleg), Schule am Reuenberg, Altfriedschule, Stadthafenschule, Hövelschule, Schule an der Rahmstraße, Neuessener Schule, Tuttmannschule, (Grabenstraße), Christophorusschule, Schmachtenbergschule, Antoniusschule, Josefschule, Hinsbeckschule, Grundschule Burgaltendorf.
Förderschulen
-Pestalozzischule.
Realschulen
-Bertha-von-Suttner-Realschule, Helene-Lange-Realschule.
Gymnasien
-Burggymnasium Ernst-Schmidt-Platz), Alfred-Krupp-Gymnasium, Maria-Wächtler-Gymnasium, Helmholtz-Gymnasium, Gymnasium Borbeck (Wüstenhöferstr.).
Gesamtschulen
-Frida-Levy-Gesamtschule (Hofterbergstraße), Gesamtschule Bockmühle, Abzweig Adelkampstraße, Gesamtschule Holsterhausen.
Sonstige Sporthallen
-Turnhalle Hanielstraße, Turnhalle Hinsbecker Berg, Turnhalle Hubertusburg, Turnhalle Walter-Pleitgen-Schule, Planckstraße, Sporthalle Raumerstraße, Turnhalle Regattahaus, Turnhalle Rübezahlstraße, Turnhalle Wendelinstraße.