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Tierheim Essen: Hunde-Schicksal lässt Tierfreunde verzweifeln – „Das ist das Letzte“

Pitbull-Dame Djinga aus dem Tierheim Essen löste nicht nur Trauer aus, sondern auch eine Frage. Nun meldet sich die Stadt Essen zu Wort.

tierheim essen djinga
© Charmaine Fischer / DER WESTEN

Das ist das Tierheim Essen

Das Tierheim Essen bietet herrenlosen Hunden, Katzen, Kleintieren, Schlangen und Schildkröten ein Zuhause. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kümmern sich um die Tiere in Not.

Große braune Augen und eine Hoffnung: Endlich ein (dauerhaftes) Zuhause finden. So geht es vielen Tieren in den Tierheimen in NRW. Auch Djinga, eine Pitbull-Mix-Hündin, wartet im Tierheim Essen auf ein Zuhause – doch ihre Vermittlung gestaltet sich schwierig.

Denn als sogenannter Listenhund muss jeder potenzielle Halter einen Sachkundenachweis erbringen, was die Suche nach einem passenden Zuhause erschwert. Dennoch meldeten sich zahlreiche Interessenten für den Hund – doch das Glück währte nicht lange.

Tierheim Essen: Hündin Djinga sorgt für Trauer und Wut

Zunächst landete die illegal gehaltene Djinga nach der Beschlagnahmung durch das Amt im Tierheim, doch schon bald fanden sich erste Interessenten (>> wir berichteten). Doch die Vermittlung scheiterte mehrfach, als ein potenzieller Besitzer wegen beruflicher Veränderungen absprang und die Vierbeinerin nach einer Vermittlung zu einem neuen Besitzer wieder zurückgebracht wurde, weil dieser sich bei einem Unfall schwer verletzt hatte.

Und so wartet sie immer noch auf ein Zuhause – und auf einen Menschen, der nicht nur viel Geduld und Verständnis mitbringt, sondern sie einfach liebt.

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„Omg, wie traurig einfach“, schreibt so ein betrübter Tier-Freund. Doch nicht nur die Trauer ist groß, sondern auch die Wut. „Wieso kauft man sich einen Hund, wenn man weiß, dass man die Kriterien dafür nicht erfüllt? Man muss doch dann damit rechnen, dass er weggenommen wird. Wenn man mit Besitzern solcher Hund draußen spricht, sind es dann plötzlich Mischlinge. Die glauben im Ernst, dass man doof ist“, kritisiert so ein User.

„Das ist das Letzte! Dieser Hund wird doch niemals aus dem Tierheim wieder rauskommen“, findet auch ein anderer Nutzer. Die Nutzer sind aber nicht nur besorgt: Sie sind sich einig – vor allem die Hundesteuer ist für viele potenziellen Interessenten ein Grund, sich keinen Listenhund wie Djinga anzuschaffen.

Hundesteuer in NRW: Stadt Essen spricht Klartext

Genau deshalb hat der Rat der Stadt Essen beschlossen, Tier-Freunde, die einen Vierbeiner aus dem Tierheim Essen aufnehmen möchten, finanziell zu unterstützen. Denn wer einen Hund aus dem Tierheim Essen erstmals in seinen Haushalt aufnimmt, darf sich in den ersten 36 Monaten über eine Steuerbefreiung freuen, offenbarte eine Pressesprecherin der Stadt Essen gegenüber DER WESTEN.

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Das gilt jedoch nur, wenn der Hund nicht als gefährlich eingestuft ist. Für gefährliche Hunde gibt es die Steuerbefreiung nur, wenn der Halter beim Einzug bereits einen Antrag auf die ordnungsbehördliche Erlaubnis nach § 4 LHundG NRW gestellt hat. Nach Ablauf der 36 Monate gelten folgende jährliche Kosten der Hundesteuer:

  • Ein Hund: 156,00 Euro
  • Zwei Hunde: 216,00 Euro je Hund
  • Drei Hunde: 252, 00 Euro je Hund
  • Gefährlicher Hund: 852,00 Euro je Hund

Übrigens: Auch für Tierschutzvereine, die vor allem Hunde aus der Region Essen retten und vermitteln, wird auf Antrag eine Steuerbefreiung gewährt – besonders für Tiere, die andernfalls in Essen verwahrlosen oder nicht mehr gehalten werden können.


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Wer übrigens Interesse an der süßen Djinga hat, der kann HIER Kontakt mit dem Tierheim Essen aufnehmen. Es sind auf alle Fälle alle Daumen und Pfoten gedrückt, dass die Vierbeinerin schnell ein neues Zuhause findet.