In einer Online-Umfrage ist der Weihnachtsmarkt Essen überraschend zum „besten Weihnachtsmarkt Deutschlands“ gekürt worden. Selbst der bekannte Dresdner Striezelmarkt landete weit dahinter. Und selbst im europäischen Vergleich lässt sich ein 6. Platz gut sehen.
Damit es zu dem Ergebnis kommen konnte, haben die Veranstalter auf dem Weihnachtsmarkt Essen mächtig die Werbetrommel gedreht. Überall waren Aushänger verteilt, die zum Abstimmen einluden. Per QR-Code konnten die Besucher abstimmen. DER WESTEN hat die Kunden am Dienstag (13. Dezember) einmal vor Ort nach ihrer Meinung gefragt.
Weihnachtsmarkt Essen: Besucher reagieren eindeutig auf Online-Voting
Der internationale Weihnachtsmarkt ist mit 30.744 Stimmen auf dem sechsten Platz gelandet. Zur Wahl standen 20 Märkte aus ganz Europa. Die anderen Märkte aus Deutschland erhielten deutlich weniger Stimmen: 7.986 Leute wählten Trier. Dresden (5.673) und Rothenburg (3.863) vervollständigen die Liste. Insgesamt hatten sich 100 Weihnachtsmärkte aus ganz Europa für die Abstimmung beworben – das Rennen in Deutschland machte aber der Weihnachtsmarkt in Essen.
„Auf gar keinen Fall!“, wird Azdaeh deutlich, dabei kommt die 39-Jährige selbst aus Essen. „Ich finde der Markt hat sogar eher abgebaut. Die Innenstadt wird ja auch immer leerer – das ergibt einfach kein schönes Bild.“ Und auch ihre Freundin Michelle hat da eher andere Favoriten im Kopf: „Der Hattinger Weihnachtsmarkt ist sehr schön. Er ist zwar sehr klein, aber mit den Altbauten ist die Atmosphäre einfach viel schöner.“
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Weniger Meter weiter kann auch Frank bei dem Voting nur den Kopf schütteln: „Die Verkaufsstände sind viel zu industriell – die Ware kriegst du ja in jedem anderen Geschäft. Und auch einfach überhaupt nicht gemütlich.“ Seine beiden Arbeitskolleginnen Marei und Astrid müssen bei diesem Kritikpunkt jedoch widersprechen: „Für einen Weihnachtsmarkt in einer Großstadt wurde sich sehr viel Mühe gegeben. Die ganzen Kaufstände und Unterstellmöglichkeiten sind doch ganz schön.“ Bei all der Kritik sind sich die drei in einem Punkt zumindest einig: die Preise sind bezahlbar. Für einen Glühwein haben sie pro Glas 3,50 Euro bezahlt. Und tatsächlich ist der Glühwein-Preis in anderen deutschen Städten auf dem Weihnachtsmarkt deutlich teurer (hier mehr dazu).
Umfrage ergibt: DIESER Weihnachtsmarkt ist der Favorit
Milena und ihr Freund Jens sind dagegen bekennende Fans des Essener Weihnachtsmarktes. Sie sind eigentlich nur für einen Termin in der Stadt, doch ein Besuch bei einem der absoluten Kult-Stände musste sein: der Peru-Kartoffel. Für den beliebten Snack war der gebürtige Bochumer auch gerne bereit 10 Euro zu zahlen. „Also ich kann das Urteil schon nachvollziehen. Die Stände sind alle schön aufgeteilt, nicht so wie in Oberhausen – da ist alles viel zu eng“, ist sich das Paar einig.
Hätten die befragten Besucher am Dienstagmittag abgestimmt, dann wäre übrigens bei allen der „Phantastische Lichter-Weihnachtsmarkt“ im Dortmunder Fredenbaum ganz oben gelandet. Neben der tollen Beleuchtung und den Feuershows, gibt es auch regelmäßig Live-Musik von bekannten Bands. Dafür sind die viele Besucher auch bereit 12 Euro Eintritt zu zahlen.