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Weihnachtsmarkt Essen: Jetzt wird es sichtbar – „Grausam“

Auch der Weihnachtsmarkt Essen bleibt von der Inflation nicht verschont. DER WESTEN hat sich mit einigen Schaustellern vor Ort unterhalten.

© IMAGO/Funke Foto Services / DER WESTEN / Charmaine Fischer

Von Glühwein bis Peru-Kartoffel: Der Essener Weihnachtsmarkt

Das macht den Internationalen Weihnachtsmarkt in Essen aus.

Steigende Preise, Inflation und Co. machen auch vor dem Fest der Liebe keinen Halt. Wo Besinnlichkeit herrschen sollte, herrscht bei zahlreichen Menschen eher Frust über das wenige Geld, was ihnen am Ende des Tages noch zur Verfügung steht. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt Essen darf in der Adventszeit trotzdem nicht fehlen.

Der Weihnachtsmarkt in Essen hat bereits am 15. November 2024 begonnen und endet schließlich am 23. Dezember 2024. Schon jetzt können die Schausteller ein erstes Fazit ziehen. Haben die Besucher wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten etwa weniger Geld auf dem Weihnachtsmarkt gelassen als noch in den Jahren zuvor? Über große Umsatzeinbußen will der Betreiber eines Backfisch-Stands nicht reden. „In der Freizeit sitzt das Geld lockerer“, betont er überzeugt gegenüber DER WESTEN.

Weihnachtsmarkt Essen: Schausteller müssen Preise erhöhen

Ein paar Meter weiter am Willy-Brandt-Platz verkauft David Bügler seinen Prager Schinken. Es ist sein erstes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Essen. In den Jahren zuvor stand er schon unter anderem auf den Weihnachtsmärkten in Dortmund und Birmingham (England). „Die Weihnachtszeit ist eine wichtige Zeit, eigentlich die wichtigste Zeit des Jahres. Gerade bei diesen Unruhen, die wir haben, ist das so eine besinnliche Zeit, wo die Leute auch mal wieder zu sich kommen und sich mal wieder mit Freunden und Familie treffen“, betont er.

David Bügler verkauft auf dem Weihnachtsmarkt Essen seinen Prager Schinken. Foto: Charmaine Fischer / DER WESTEN

+++Weihnachtsmarkt Essen: „Respektlosigkeiten“ – Stadt zieht drastische Konsequenzen+++

Es mache ihn traurig, dass er seine Preise im Vergleich zu den Jahren zuvor erhöhen musste. Bügler erklärt: „Das Problem, was wir Schausteller haben, ist, wir müssen die Preise alle etwas anheben, was wir ja eigentlich gar nicht wollen.  Ich verkaufe ein Schinkenbrötchen für 8,50 Euro. Ich würde es lieber für 7 Euro verkaufen. Aber das können wir leider nicht. Die Standgelder sind hoch, die Preise sind teurer“, bedauert er.

Lederwaren-Verkäufer gibt sich zufrieden

Doch nicht nur das Schinkenbrötchen ist teurer geworden. Die Glühwein-Preise wurden ebenfalls erhöht. Das wohl beliebteste Getränk auf Weihnachtsmärkten kostet in Essen jetzt teilweise 50 Cent mehr. 2023 zahlte man bei fast allen Ständen 3,50 Euro plus Tassenpfand. Für einige Besucher war das zu viel, wie wir berichteten.

Jens Starick verkauft seit 20 Jahren seine Lederware auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Er konnte keine Umsatzeinbußen wahrnehmen. „Bei uns ist das nicht das große Problem. Wir haben aber auch eine große Stammkundschaft, die immer wieder kommt. Bei uns gibt’s auch spezielle Sachen, die man nirgendwo anders bekommt.“

Jens Staricks Stand zieht zahlreiche Stammkunden an. Foto: Charmaine Fischer / DER WESTEN

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Imbissbuden-Verkäufer: „Dieses Jahr ist es grausam“

Der Verkäufer einer Imbissbude, der lieber anonym bleiben möchte, hat hingegen ganz andere Erfahrungen mit dem bisherigen Weihnachtsmarkt-Jahr gemacht. „Dieses Jahr ist es grausam. Wir haben einige Einbußen und irgendwie kommt auch gar nicht richtig das Weihnachts-Feeling auf“, klagt er.