Die Gemeinde Holzwickede bei Dortmund hat es vorgemacht. Der Gemeinderat der Stadt hat erstmals in Deutschland beschlossen, dass Rauchen bei Veranstaltungen im Freien verboten ist. Das betrifft also auch Events wie den Weihnachtsmarkt.
Der Beschluss könnte wegweisend für weitere Städte in NRW oder sogar ganz Deutschland sein. DER WESTEN hat sich auf dem Weihnachtsmarkt Essen umgehört und bei den Besuchern erfragt, was sie von einem Rauchverbot im Freien halten.
Rauchverbot auf dem Weihnachtsmarkt Essen?
Auf dem Essener Weihnachtsmarkt gönnen sich einige Passanten am Mittwochnachmittag (18. Dezember) gerade einen Snack nach dem Feierabend. Andere halten in ihrer einen Hand eine warme Tasse Glühwein, in der anderen Hand eine qualmende Zigarette. Viele Stände haben auf den Tischen dafür extra Aschenbecher ausliegen.
+++ Essen: Stadt schlägt Alarm! Plötzlich sterben reihenweise Tiere +++
Doch wenn es nach der Gemeinde Holzwickede geht, dann wäre damit Schluss (>>> hier mehr dazu). In der Kleinstadt ist der Weihnachtsmarkt bereits vorbei, deshalb tritt der Beschluss dort erst im nächsten Jahr in Kraft. Aber könnten sich die Besucher in Essen ein zukünftiges Rauchverbot ebenfalls vorstellen? „Ich halte davon nichts, immerhin zahlen wir teure Steuern dafür. Wo soll ich sonst rauchen? Ich darf ja sonst nirgendwo rauchen, finde ich also absolut daneben“, wird Markus N. deutlich, während er noch genüsslich den letzten Zug seiner Kippe nimmt.
Besucher drohen mit Boykott
Auch das Argument, durch ein Rauchverbot könne man Kinder und Nichtraucher besser vor Passivrauchen schützen, hält er für „Quatsch“. Und weiter: „Erwachsene mit Kindern an der Hand können ja auch einen Umweg gehen und müssen sich nicht direkt daneben stellen.“ Eine ähnliche Meinung vertritt Raucherin Beate Metzmacher. Sie würde schon Rücksicht nehmen, doch ein Rauchverbot im Freien gehe für Sie zu weit. Beide Zigarettenliebhaber würden im Falle eines Verbotes dem Weihnachtsmarkt Essen lieber fernbleiben.
+++ Handy-Nutzung im Kalten – darauf muss man jetzt unbedingt achten +++
Genau das würde auch Richard Röhrhoff, der Chef der Essener Marketing Gesellschaft (EMG), befürchten. „Ich halte davon nichts, weil wir eine Veranstaltung für alle sind. Im Freien gibt es genug Platz und Abstand, sodass die Nichtraucher nicht belästigt werden. Warum sollen wir also die Raucher ausschließen? Das wollen wir nicht“, so die klare Ansage des Veranstalters. Röhrhoff glaubt zudem, dass ein Rauchverbot auf dem Weihnachtsmarkt Essen auch wirtschaftlich betrachtet fatale Einbüßen mit sich bringen würde.
Weihnachtsmarkt Essen: Gemischtes Stimmungsbild
Dass es Weihnachtsmarkt Essen durchaus auch kompromissbereite Raucher gibt, beweisen dagegen Matthias und Michelle. Das Paar schlendert gerade mit einer Zigarette in der Hand durch die Stadt, als wir sie ansprechen. „Finde ich vollkommen in Ordnung, weil es zugegebenermaßen einfach stinkt. Ich würde es auch eine Zeit ohne Zigarette aushalten. Außerdem würde es ja sicherlich etwas abseits einen Raucherbereich geben“, erklärt Matthias.
Noch mehr News:
Viele der befragten Nichtraucher könnten sich mit dem Gedanken eines Rauchverbotes auf dem Weihnachtsmarkt Essen durchaus anfreunden, für nötig befinden die meisten es jedoch nicht.