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Wetter in NRW bringt eisige Kälte – doch bei dieser Aktion wird jedem warm ums Herz

Kalt ist das Wetter in NRW derzeit. Doch diese rührende Aktion lässt es einem sofort ganz warm ums Herz werden.

© IMAGO/Funke Foto Services

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Das Wetter in NRW bringt in diesen Tagen frostige Temperaturen mit sich. Während es sich die meisten von uns dick eingepackt unter einer Kuscheldecke mit einer warmen Tasse Tee zuhause gemütlich machen, sind Obdachlose der eisigen Kälte ausgeliefert. In den Wärmezelten in Essen-Borbeck finden sie Schutz.

Bei dieser Aktion wird einem ganz warm ums Herz – ganz gleich, wie kalt das Wetter in NRW derzeit sein mag. Sobald das Thermometer nachts anhaltende Minusgrade zeigt, finden Menschen ohne festen Wohnsitz ab 21 Uhr Schutz in den Wärmezelten des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Essen-Borbeck.

Essen, Trinken, Kleidung und Hygieneartikel gibt es dazu

Jedes Zelt hat eine Größe von 30 Quadratmeter und ist beheizt. Zur Ausstattung gehören unter anderen Feldbetten, Schlafsäcke, Kopfkissen und ein Teppich. „Die Temperatur in den Zelten liegt bei um die 14 bis 16 Grad. Das ist einigen unseren Gästen sogar zu warm, jeder andere würde wahrscheinlich zittern und frieren. Aber wenn man die ganze Zeit bei 0 Grad draußen ist, dann sind 14 Grad warm“, erzählt Elke Zbiera im Interview mit DER WESTEN. Die 58-Jährige engagiert sich bereits seit über 30 Jahren bei der Kältehilfe des Deutschen Roten Kreuz. Die Obdachlosen, die regelmäßig bei ihnen Schutz suchen, nennt sie liebevoll „Gäste“.

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Und so werden sie auch vor Ort behandelt. Wenn sich die Ehrenamtlichen um 19 Uhr treffen, dann wird alles vorbereitet und eingekauft. Denn neben einem warmen Schlafplatz gibt es für die Wohnungslosen auch Essen und Getränke dazu. Kaffee und Tee werden gekocht. Wenn die Gäste eintreffen, dann darf sich jeder bedienen. Auch Kleidung und Hygieneartikel gibt es dazu. „Die Obdachlosen teilen uns mit, was sie benötigen. Was wir dahaben, geben wir aus und was wir nicht dahaben, versuchen wir zu besorgen“, erklärt Zbiera. Das beziehe sich vor allem auf die Kleidung.

Immer ein offenes Ohr

Um spätestens 0 Uhr geht dann das Licht aus. Jede Nacht bleiben zwei Ehrenamtliche als Ansprechpartner vor Ort. „Manchmal brauchen unsere Gäste auch einfach mal jemanden zum Quatschen“, weiß Zbiera. Doch auch wenn Hilfe benötigt wird, haben die Ehrenamtlichen des DRK ein offenes Ohr für ihre Gäste.


Wer die Kältehilfe des DRK unterstützen möchte, der kann das unter folgenden Kontoangaben machen:

Deutsches Rotes Kreuz – Kreisverband Essen e.V.
IBAN: DE26 3605 0105 0000 2171 90
BIC: SPESDE3EXXX
Verwendungszweck: Kältehilfe

Mehr Spendenmöglichkeiten findet ihr auch hier.


Um 6 Uhr werden die Obdachlosen am nächsten Morgen geweckt. Zum Abschied gibt es noch ein leckeres Frühstück – plus eine Fahrkarte für die Bahn. „Niemand soll hier schwarzfahren“, betont die gebürtige Essenerin, die selbst auch in Borbeck wohnt.

Harte Nachtschichten für die Ehrenamtlichen

Eine Nachtschicht im Wärmezelt dauert für die Ehrenamtlichen rund 13 bis 14 Stunden. Erst um 8 oder 9 Uhr ist der Einsatz, der gegen 19 Uhr am Vortag beginnt, beendet. „Die Zeit ist die größte Herausforderung. Wir machen ja nicht nur für einen Tag auf, sondern haben meist drei bis sechs Tage geöffnet. Unter der Woche ist es schwer Ehrenamtliche zu finden, weil die meisten tagsüber arbeiten müssen“, erklärt Zbiera.

Nach einigen Tagen sei man irgendwann ausgelaugt, meint sie. „Das geht an die Substanz“. Genug Unterstützung gebe es dennoch, auch wenn der Teil, der unter der Woche nachts im Wärmezelt bleiben könne, „verschwindend gering“ sei.


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Trotz aller Anstrengung liebt Zbiera, was sie tut – und alle anderen Ehrenamtlichen ebenfalls. „Es liegt uns einfach im Blut, Menschen zu helfen und ein großes Herz zu haben. Wir können es nicht mitansehen, wenn es anderen schlecht geht.“