Mit seinem 15-Kilo-Hecht aus der Ruhr hat Angler Georg Rybak den Fang seines Lebens gemacht. Der Essener ist auch als Fischerei-Aufseher tätig.
Essen-Rellinghausen.
1,34 Meter lang und 15 Kilo schwer: Für den Angler Georg Rybak aus Rellinghausen war der Hecht, den er vor einigen Tagen aus der Ruhr nahe der Wuppertaler/Frankenstraße gefischt hat, nicht nur der größte Fang seines Lebens. Der Raubfisch ist für den Mann, der als ehrenamtlicher Fischerei-Aufseher des Fischereivereins Essen für die Stadt an der Ruhr nach dem Rechten sieht, auch ein fulminanter Auftakt in die Saison.
„Natürlich hat das Herz ganz schön gepocht. Schließlich hatte ich so etwas ja noch nie in meinem Leben gefangen“, gesteht der 49-Jährige, der seit seinem zwölften Lebensjahr ein begeisterter Angler ist. Doch wer meint, dass so ein Brocken – gemeint ist natürlich der Hecht – durch Zufall anbeißt, der täuscht sich. „Nein, da braucht man schon eine besondere Ausrüstung“, stellt der Fachmann fest.
Denn, so erläutert er, für fast jeden Fisch gebe es auch eine bestimmte Angel. Seine Zweihandspinnrute ist drei Meter lang, aus Karbon und ordentlich stabil. Die nahezu reißfeste Schnur ist geflochten und auch der Köder – die Nachbildung eines Bachseiblings – war ganz auf den Hecht abgestimmt. „Dann wartet man. Das kann auch einige Tage dauern, die Ruhr ist kein Fischgeschäft“, bemerkt Rybak. Als es dann soweit war, musste er sich wieder in Geduld üben, sonst schlüpft der Fisch von der Angel. „Man kann ihn nicht einfach aus dem Wasser ziehen, sondern muss warten, bis er müde wird. Da der Hecht so groß war, hat er dann auch nicht in meinen Kescher gepasst“, schildert er. Nach 45 Minuten hat er den Fisch vorsichtig mit der Hand aus dem Wasser geholt. Natürlich mit Handschuhen, die Zähne des Raubfisches sind ziemlich spitz.
Nun kann er seinen Fang in rund 50 Mahlzeiten genießen, das Landesfischereigesetz sieht nämlich „Fangen und Verwerten“ vor. Und natürlich hat Georg Rybak seinen Fisch schon in die Fangergebniskarte eingetragen.
Mit dem gesetzlich reglementierten Angeln, das u.a. auch das Leerfischen der Gewässer verhindern soll, kennt er sich aus. Er ist einer von zwölf amtlichen Fischerei-Aufsehern in Essen – und das schon seit zwölf Jahren. „Es gibt viele Dinge, auf die man achten sollte. So darf man zum Beispiel nicht jeden Fisch zu jeder Zeit aus dem Wasser holen“, erklärt der Rellinghauser sein Ehrenamt, das ihm häufig auch Ärger einbringt. Und das gerade jetzt, wo die beidseitig insgesamt fast rund 34 Ruhrufer-Kilometer zwischen Werden und Bochum-Dahlhausen wieder von zahlreichen Hobby-Anglern bevölkert werden. „Das macht nicht immer Spaß, wir sind schon dankbar, wenn wir nicht beschimpft werden“, sagt Georg Rybak.