Das Jahr 2025 war gerade einmal wenige Tage alt, da verloren vier Familien aus Gelsenkirchen bei einem Brand ihr gesamtes Hab und Gut. Ihr Wohnhaus in der Achternbergstraße im Stadtteil Rotthausen stand plötzlich in Flammen! Aktuell sind die Brandopfer in Notunterkünften der Stadt untergebracht. Die Wohnungssuche gestaltet sich für sie schwierig.
„Es ist alles weg, von Schuhen bis Zahnbürste haben die Leute alles verloren“, erklärt Maurice Klimowski gegenüber DER WESTEN. Der 33-Jährige wohnt nur wenige Meter von dem Brandhaus in Gelsenkirchen entfernt. Er bekam in der Nacht mit, dass das Haus in Flammen stand, rannte los und half bei der Rettung der Hausbewohner mit. Seitdem unterstützt er die Familien, die händeringend nach neuen Wohnungen suchen. Die 20 betroffenen Personen stammen alle aus Bulgarien, sind seit 2016 in Deutschland.
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Gelsenkirchen: 80 Bewerbungen – ohne Erfolg
„Die Familien sind komplett wohnungslos, mittelos und auf Geld- und Sachspenden angewiesen“, sagt Hayriye Girgin. Die 38-Jährige unterstützt die Familien ebenfalls dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Via Social Media startete sie eine Spenden-Aktion – mit mäßigem Erfolg. Nur 130 Euro sind zusammengekommen. Anders sieht es mit Sachspenden aus. Bei einem Aufruf kam einiges zusammen. „Da waren super Klamotten dabei“, freut sich Girgin.
Die Familien sind derzeit in einer Notunterkunft untergebracht. „Die haben ihre Feldbetten und eine kleine Küchennische – halt das Nötigste, um zu überleben“, erklärt Klimowski. Klar sei man dafür dankbar, dass ihnen überhaupt eine Unterkunft zur Verfügung gestellt wurde – doch es müssen neue Wohnungen her. Das große Problem: Es finden sich einfach keine. Laut eigenen Aussagen hat die Familie innerhalb von 14 Tage rund 80 Bewerbungen sowohl an private Anbieter als auch an Wohnungsgesellschaften geschrieben. Es gab 30 Absagen und der Rest blieb bislang unbeantwortet.
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„Für die Kinder ist so etwas natürlich besonders schlimm“
Das Bewerberprofil würde „nicht passen“, heißt es beispielsweise in einer Absage, die DER WESTEN vorliegt. „Überall nur Ablehnung. Ich denke, dass sich die meisten davor sträuben die Familien unterzubringen, weil es wegen der Nationalität Vorurteile gibt“, meint Klimowski. Er und die Familien hoffen jetzt „auf Vermieter mit Herz und Bürger, die die Familien unterstützen und die Vorurteile beiseiteschieben“. Vor allem, weil Kinder im Spiel sind. „Für die Kinder ist so etwas natürlich besonders schlimm“, sind sich alle einig.