Jeder kennt es – man gibt eine Bestellung auf und freut sich wie Bolle, wenn sie endlich eintrifft. So muss es auch einem Mann aus Gelsenkirchen gegangen sein – zumindest für einige Sekunden, denn dann schlugen die Zollfahnder an seiner Haustür zu!
Denn das, was der Mann scheinbar bestellt hatte, ist nicht die Sorte Paket, der Ottonormalverbraucher tagtäglich entgegenfiebern. Statt neuen Klamotten, Spielzeug oder einer Büchersendung hatte sich der 40-Jährige aus Gelsenkirchen Unmengen Drogen schicken lassen. So lautet zumindest die Anschuldigung der Staatsanwaltschaft Essen.
Gelsenkirchen: Spektakuläre Postsendung – mit Folgen
Beamte des Hauptzollamtes Duisburg dürften bei einer Kontrolle des internationalen Postverkehrs am 1. Oktober nicht schlecht gestaunt haben. Denn zwei angebliche Möbelpakete aus Spanien enthielten in Wahrheit je 4,5 kg Marihuana. Das ist kein Kinkerlitzchen, denn diese Menge des Betäubungsmittels hat einen Straßenverkaufswert von ca. 89.000 Euro.
Adressiert war die heikle Sendung an einen Empfänger in Gelsenkirchen. Die Beamten informierten die zuständigen Fahnder des Zollfahndungsamtes Essen, die sich sofort an die Ermittlungen machten.
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Ein paar Fakten über die Stadt Gelsenkirchen:
- Stadtteil Buer 1003 erstmals urkundlich erwähnt
- rund 260.000 Einwohner, fünf Stadtbezirke und 18 Stadtteile, elftgrößte Stadt in NRW
- Heimatstadt des Bundesligisten FC Schalke 04
- Wahrzeichen unter anderen: Zoom Erlebniswelt, Wissenschaftspark Rheinelbe, Sport-Paradies
- Oberbürgermeisterin ist Karin Welge (SPD)
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Wie sich herausstellte, gab es zwar die Anschrift auf den Paketen, nicht so jedoch die Person, die als Empfänger aufgeführt war. Um nicht nur das Rauschgift aus dem Verkehr zu ziehen, sondern auch den Täter dingfest zu machen, ließen sich die Beamten etwas einfallen. Sie ließen die Pakete am Mittwoch von einem Kurier an der Empfängeranschrift zustellen – Essener Fahnder beobachteten das Geschehen dabei verdeckt.
Gelsenkirchen: Mann nimmt Paketsendung entgegen – dann schnappen die Handschellen zu
Ein kluger Schachzug, denn prompt erschien eine männliche Person an der Haustür, bejahte die Frage, ob er der angegebene Empfänger sei und nahm die Pakete in Empfang. Erst dann schlugen die Zöllner zu… und nahmen die Person vorläufig fest.
Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung in Gelsenkirchen fanden die Beamten dann jedoch nur eine kleine Menge Marihuana sowie alles, was für den Konsum von Nöten ist. Auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft Essen hat das Amtsgericht Gelsenkirchen nun Untersuchungshaft gegen den 40-jährigen Verdächtigen angeordnet.
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Gelsenkirchen: Marihuana per Post senden lassen kein Kavaliersdelikt!
Fälle wie der soeben geschilderte aus Gelsenkirchen sind nach Angaben des Zollfahndungsamtes Essen keine Seltenheit. Immer wieder führten verdächtige Postsendungen aus dem Ausland zu Ermittlungsverfahren und damit zu Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen.
„Die Käufer und Verkäufer wiegen sich durch den anonymen Postversand in trügerischer Sicherheit“, so Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen. „Die Straferwartung bei Entdeckung ist hoch. Drogenschmuggel, gerade gewerblich, ist kein Kavaliersdelikt!“, mahnt sie. (alp)
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