Es ist ein Gefühl, das schleichend kommt, oft unbemerkt – und doch immer mehr Menschen in Deutschland trifft: Einsamkeit. Obwohl fast jeder irgendwann in seinem Leben davon betroffen ist, bleibt das Thema in unserer Gesellschaft ein Tabu. Wer darüber spricht, fühlt sich oft stigmatisiert. Doch die Realität sieht anders aus: Einsamkeit ist keine Seltenheit.
In Gelsenkirchen hat die Stadtverwaltung nun erstmals alarmierende Zahlen veröffentlicht, die das Ausmaß der sozialen Isolation sichtbar machen. Ein Thema, das bewegt – das zeigen auch die Reaktionen unserer Leserinnen und Leser. Unter einem kürzlich erschienenen Artikel von DER WESTEN wurde das Thema bei MSN hitzig diskutiert.
Gelsenkirchen legt traurige Zahlen offen
Eine leere Wohnung oder ein Blick aufs Handy, der keine neuen Nachrichten bringt – Einsamkeit ist in unterschiedlichen Ausmaßen spürbar. Die Stadt Gelsenkirchen hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, soziale Isolation in Zahlen festzuhalten. Laut einer Statistik, die auf Facebook veröffentlicht wurde, fühlt sich „fast die Hälfte der Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener unter 30 Jahren moderat einsam oder einsam, bei den 50- bis 80-Jährigen sind es maximal ein Viertel“.
DER WESTEN berichtete über das traurige Ergebnis. Man merkt: Es sind Worte, die viele Menschen bewegen, wie in den Leserkommentaren von MSN deutlich zu spüren ist.
Gelsenkirchen: Leser-Reaktionen sprechen Bände
„Sehr traurige Entwicklung! Das ist die Zerstörung unserer Kultur“, schreibt ein Nutzer besorgt. Andere erinnern sich an eine Zeit, in der Einsamkeit scheinbar seltener war: „Viele Ältere, die besonders betroffen sind, nehmen aus finanziellen und Sicherheitsgründen am öffentlichen Leben nicht mehr teil. Noch vor 25-30 Jahren war das ganz anders.“ Doch nicht alle sind von der Debatte berührt – es gibt auch andere Kommentare wie „blablabla.“
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Eines steht jedoch fest: Niemand sollte sich allein fühlen müssen. Die Stadt Gelsenkirchen ist sich des Problems bewusst und bietet verschiedene Hilfsangebote an. Denn jeder Mensch verdient es, sich verbunden zu fühlen, in einer Gemeinschaft zu leben – und vor allem zu wissen: Man ist nicht allein.
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Hier gibt es Unterstützung bei Einsamkeit oder anderen Problemen:
- Telefonseelsorge: 116 123 oder 0800 1110111 oder 0800 1110222
- Nummer gegen Kummer – für Kinder und Jugendliche: 116 111
- Nummer gegen Kummer – für Eltern: 0800 111 0 550
- Muslimisches SeelsorgeTelefon (verschiedene Sprachen): 030 443 50 98 21
- Studentische TelefonSeelsorge – für Studierende und junge Menschen: 040 411 70 411