- Polizei zieht Busfahrer vor Klassenfahrt in Gelsenkirchen aus dem Verkehr
- Der Geschäftsführer des Busunternehmens Höffmann spricht von einem Versäumnis
- Höffmann: „Ein Fehler, der passieren kann, aber nicht passieren darf“
Gelsenkirchen.
Hunderte von Schülern des Gauß Gymnasiums in Gelsenkirchen standen sich am Freitagnachmittag die Beine in den Bauch. Statt wie geplant gegen 15 Uhr von Gelsenkirchen nach Rom auf Klassenfahrt zu fahren, mussten viele der Schüler stundenlang das Ende einer Polizeikontrolle abwarten.
Die Überprüfung der Reisebusse hatte der Schulleiter Frank Kaupert im Vorfeld bei der Polizei erbeten, weil er nach zahlreichen Busunfällen in der Vergangenheit für die Sicherheit seiner Schüler und Lehrer sorgen wollte. Seine Befürchtungen sollten gerechtfertigt sein.
Reisebusse vor Klassenfahrt in Gelsenkirchen kontrolliert: Neun Anzeigen
Die Einsatzkräfte der Polizei schrieben neun Anzeigen, weil die betreffenden Busfahrer ihre Lenk- und Ruhezeiten nicht dokumentiert hatten. Vier Fahrern untersagten die Beamten die Weiterfahrt, weil sie vor der Fahrt nach Rom keine Pausen eingelegt hatten oder diese nicht nachweisen konnten.
Das Reiseunternehmen schickte Ersatzfahrer, von denen einer noch ein zusätzliches Geständnis ablegte. Mehr dazu und welche Mängel die Polizei an den Bussen feststellte, liest du hier >>>
Nach den laut Polizei „erschreckenden“ Ergebnissen meldet sich jetzt Hans Höffmann, Geschäftsführer des Busunternehmens, zu Wort.
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Höffmann: „Ein Fehler, der passieren kann, aber nicht passieren darf“
Hans Höffmann teilte am Montag mit, dass die vier betroffenen Fahrer ihre Ruhezeiten sehr wohl eingehalten hätten. Allerdings hätten sie nach Abschluss ihrer letzten Fahrten auf dem Bordcomputer der Busse versäumt, die notwendige Ruhetaste zu drücken. „Ein Fehler, der passieren kann, aber nicht passieren darf“, so Höffmann.
Für die Polizei vor Ort sah es so aus, als seien die Fahrer schon tagelang ohne Pause im Einsatz. „Selbst bei einem Fahrer, der nachweislich am Vortag in einem Hotel in Gelsenkirchen übernachtet hatte, war die Ruhezeit nicht eingetragen“, sagt Höffmann.
Problematische Suche nach Fahrern
Weil das vor Ort nicht geklärt werden konnte, schickte das Unternehmen Ersatzfahrer. Doch Höffmann hatte ein Problem. Einer der Busse war ein Doppeldecker, der besondere Fahrerfahrung notwendig macht.
„An einem Freitagmittag einen Busfahrer zu finden, der nicht schon anderenorts für eine Busfahrt eingeplant ist, sich außerdem nicht schon auf ein freies Wochenende eingestellt hat und als Profifahrer für einen Doppelstock-Bus zur Verfügung steht, schien in dieser Situation fast unmöglich zu sein.“
Busunternehmer entschuldigt sich bei Schülern
Drei Stunden habe die Suche nach einem geeigneten Fahrer gedauert. Um 19.30 Uhr konnte der letzte Bus endlich starten.
Der Geschäftsführer stellte klar, dass er die Kontrollen der Polizei grundsätzlich begrüße: „Für alle Beteiligten kann es nichts Besseres geben, als das die Polizei Fahrern und Fahrzeugen Fahrtüchtigkeit bescheinigt“, so Höffmann, der sich bei den Schülern aus dem Doppeldecker für die Misere bei der Abfahrt entschuldigt und sie zum Essen eingeladen habe.