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Gelsenkirchen: Angst vor neuer Partydroge – jeder kann sie frei kaufen

Erst gehyped in den Niederlanden und jetzt ist diese frei verkäufliche Partydroge auch in Gelsenkirchen angekommen.

Junger Mann hält Lachgas-Kartusche in die Kamera
© imago images/Andia

Tranq - die Droge, die das Fleisch zerfrisst

In den USA sind viele Menschen abhängig von Fentanyl, einem synthetischen Opioid. Seit einiger Zeit wird die Droge mit Xylazin gestreckt, einem Medikament aus der Tiermedizin. Das Mittel wird auch Tranq genannt und ist verschäft die Drogenkrise zusätzlich. Denn es lässt Gewebe absterben, teilweise sind sogar Amputationen nötig.

Jeder kann es kaufen und konsumieren. Trinkhallen bieten es vermehrt an. In Gelsenkirchen steht ein wahrer Drogen-Hype an.

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Das, was vor vier Jahren in den benachbarten Niederlanden zum Trend wurde, hat nun auch Gelsenkirchen erreicht. Drogen-Experten machen sich nun Sorgen, dass das erst der Anfang ist.

Gelsenkirchen: Gefährliche Entwicklung

Distickstoffmonoxid, besser bekannt als Lachgas, avanciert in Gelsenkirchen immer mehr zur Partydroge. „Nachdem in den Niederlanden um 2019 ein echter Lachgas-Hype ausgebrochen ist, wird vermehrt auch in Deutschland in sozialen Medien darüber berichtet“, so eine Fachkraft der städtischen Drogenberatung gegenüber der „WAZ“. „Außerdem lässt es sich nicht nachweisen. Das macht es zusätzlich attraktiv.“


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Das Rauschmittel ist nämlich auch frei verkäuflich, wird in immer mehr Kiosken und Supermärkten angeboten. Und das trotz der drohenden Gefahren für die Gesundheit. Neben einem Gefühl des Schwebens und der Euphorie, kann es auch zu Schwindel und im Extremfall Bewusstlosigkeit führen. Wer es im Stehen konsumiert, droht umzukippen und kann sich dabei schwer verletzten.

Von der Zahnarzt-Betäubung zur gefährlichen Partydroge

Während in den Niederlanden aufgrund des Missbrauchs Lachgas seit Anfang des Jahres nicht mehr frei verkäuflich ist, ist ein Verbot in Deutschland noch nicht vorgesehen. Die Polizei verzeichnet bereits einen „leichten Anstieg“ von Lachgas-verursachten (Verkehrs-)Unfällen. „Vor ein, zwei Jahren gab es diese Fälle noch nicht“, so ein Sprecher gegenüber der „WAZ“.


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Auch der Drogenexperte ist sich sicher: „Die Zahl der Lachgas-Konsumenten in Gelsenkirchen wird zunehmen. Wir stehen noch am Anfang dieses Trends.“ Besonders hinsichtlich der Gefahr der Abhängigkeit und der gesundheitlichen Schäden ist das bedenklich.

Schwindel und Sturzverletzungen sind da noch das kleinere Übel. Nervenschäden bis hin zur Querschnittslähmung, Störungen der Blutbildung – und wer mit anderen Drogen mixt, könnte dabei sogar draufgehen. Wie die Situation in ganz Europa aussieht, kannst du bei der „WAZ“ nachlesen.