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Gelsenkirchen: Pfand-Ärger beim Public-Viewing! Fan rastet aus: „Komm, lass sein“

Eigentlich hätte die Stimmung zum Deutschland-Sieg gegen Ungarn im Nordsternpark Gelsenkirchen nicht besser sein können. Wäre da nicht diese Pfand-Sache…

u00a9 Alexander Keu00dfel / DER WESTEN

Was ein Engländer an Gelsenkirchen am meisten mag? Einen Ort in Essen

Den Engländern hat Gelsenkirchen bei ihrem ersten Gruppenspiel nicht sonderlich gut gefallen. Wir haben mit einem Engländer gesprochen, der auch was positives über die Stadt erzählen konnte.

Die Stimmung in der Fan-Zone im Nordsternpark in Gelsenkirchen hätte am Mittwochabend (19. Juni) kaum besser sein können. Schließlich lieferte Deutschland auch im zweiten Gruppenspiel eine überzeugende Leistung ab und löste mit einem Sieg über Ungarn bereits frühzeitig das Achtelfinal-Ticket.

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Beim Public-Viewing vor der Zeche Nordstern sollten die Emotionen allerdings nicht nur aus sportlichen Gründen hochkochen. DER WESTEN wurde Zeuge von reichlich Unmut an den Bierständen. Schuld daran ist ein Pfandsystem, das sowohl Fußball-Fans als auch Mitarbeitende völlig überfordert.

Gelsenkirchen: Pfandsystem lässt alle verzweifeln

Es läuft die 60. Spielminute: Ein kleiner Junge will seine Cola-Flasche am Bierstand abgegeben. Für die 0,5-Liter-PET-Flasche hat er dafür zuvor schlappe fünf Euro bezahlt und dazu noch zwei Euro für Pfand hingelegt. Bei der Rückgabe zeigt der kleine Deutschland-Fan brav seine Pfandmarke aus Papier vor, die er beim Bezahlen am Bierstand erhalten hatte. Seine zwei Euro sollte er trotzdem nicht zurückbekommen.


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Denn im Fall von PET-Flaschen gilt auf dem Fan-Fest im Nordsternpark eine Sonderregelung. Neben der eckigen Pfandmarke, die für jedes Getränk ausgehändigt wird, gibt es bei den Flaschen noch einen zweiten, runden Chip. Die Verwirrung ist komplett, als sich der Vater des Jungen einschaltet. Er behauptet felsenfest, dass er die eckige Marke nicht bekommen habe. Doch das Getränke-Team bleibt hart. Keine zwei Pfand-Marken, kein Rückgeld.

Ohne diese Pfandmarken können Fußballfans ihre Flaschen am Nordsternplatz nicht zurückgeben. Foto: Alexander Keßel / DER WESTEN

Vater rastet aus: „Komm, lass sein“

Statt weiter in die Diskussion zu gehen, schnappt sich der Vater die Flasche und pfeffert sie in den Mülleimer. „Komm, lass sein“, kommentiert er und dreht mit seinem Sohn ab. Seine Cola sollte am Ende also sieben Euro gekostet haben. Gefühlt bei jeder zweiten Bestellung kommt es rund um diese Szene zu Missverständnissen. Ganz schön undankbares System, oder? „Ja“, bestätigt ein Mitarbeiter am Bierstand, „es ist super nervig.“

Offensichtlich soll um jeden Preis verhindert werden, dass mit PET-Flaschen von auswärts auf dem Fan-Fest Kasse gemacht wird.


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Doch es ist nicht die einzige Maßnahme, die für Unverständnis sorgt. Einem Vater, der Wasser für seine Kinder kauft, dürfen die Angestellten keine leeren Becher zu den PET-Flaschen herausgeben – nicht einmal gegen Pfand. Es sind strenge und umständliche Regeln, die nicht in allen Fan-Zonen gelten. In Berlin gibt es einfach den gleichen Pfand für alle Getränke. Der Anreiz, die Becher hier zurückzugeben, ist allerdings bei drei Euro noch höher.