Dieses Gebäude in Gelsenkirchen dürfte jeder Fan des FC Schalke 04 kennen. Mitten auf der Schalker Meile gelegen, ist es den königsblauen Anhängern seit Jahren ein Dorn im Auge. Denn die Immobilie an der Kurt-Schumacher-Straße 126 ist in der Vereinsfarbe des Rivalen aus der Nachbarstadt Dortmund angestrichen.
Den Unmut über die gelbe Hausfassade haben Schalke-Fans 2016 mit einer blauen Farbbeutel-Attacke zum Ausdruck gebracht. Jetzt könnte sich bald etwas ändern an der berühmten Stelle in Gelsenkirchen. Denn das Haus an der Schalker Meile kommt unter den Hammer – zu einem waschechten Schnäppchenpreis.
Gelsenkirchen: 1-Euro-Haus – mit Haken
Am dritten Februar wird der Gebäudekomplex an der Schalker Meile zwangsversteigert. Dafür wurde das Haus vom Amtsgericht Gelsenkirchen zweigeteilt. Der Wert des kleineren Teils (Kurt-Schumacher-Straße 126) mit einer Gesamtfläche von rund 400 Quadratmetern wurde im Vorfeld auf nur einen Euro geschätzt. Doch Schnäppchenjäger aufgepasst. Laut Gutachten befinde sich das Haus in einem „desolaten, baufälligen und vereinzelt abbruchreifen Zustand.“ Eine Nutzung der leer stehenden Schrottimmobilie sei aktuell nicht möglich.
Experten schätzen den Sanierungsaufwand auf schlappe 758.000 Euro. Ein Abriss, der als wirtschaftlich sinnvoll betrachtet wird, würde rund 66.000 Euro kosten. Auch beim zweiten Gebäudeteil (Kurt-Schumacher-Straße 124) mit über 700 Quadratmetern Fläche herrsche Sanierungsbedarf. Teile des Gebäudes stünden leer. „Modernisierungen circa aus dem Jahr 2016 wurden nicht fachmännisch erledigt und nicht vollständig abgeschlossen, in Teilen liegt eine Leerstandsverwahrlosung vor“, heißt es im Gutachten. Dennoch wurde der Wert immerhin auf 385.000 Euro geschätzt.
Schrottimmobilie in Gelsenkirchen: Schlägt die Stadt zu
Ein Fall für Hobby-Handwerker dürfte der Gebäudekomplex auf der Schalker Meile also nicht sein. Gut möglich, dass die Stadt Gelsenkirchen selbst als Bieter auftreten wird. Denn das Land NRW hatte der Stadt kürzlich rund zehn Millionen Euro Budget zugesichert, um Schrottimmobilien aufzukaufen und abzureißen (mehr hier).
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Sollte die Stadt zuschlagen, dürfte der „Schandfleck“ an der Schalker Meile bald Geschichte sein. Eine gelbe Hauswand würden sich die offiziellen Vertreter wohl kaum erlauben.