AfD-Beben in Gelsenkirchen! In der Pott-Stadt ist die Weidel-Partei die stärkste Kraft, bekam mit 24,6 Prozent die meisten Zweitstimmen. Als direkt gewählter Abgeordneter zieht allerdings ein SPD-Politiker für Gelsenkirchen in den Bundestag ein: Markus Töns. Wie der gebürtige Gelsenkirchener seiner Heimatstadt in Berlin Gehör verschaffen möchte, hat er gegenüber DER WESTEN verraten.
Gelsenkirchen hat einige Probleme – unter anderem belastet die Menschen dort die Vermüllung der Stadtteile, Arbeitslosigkeit und Armut. Viele Gelsenkirchener sind deswegen unzufrieden, wie einige Einwohner des Stadtteils Scholven gegenüber unserer Redaktion betonten>>>.
„Gelsenkirchen hat auch schöne Ecken“
Als „Schandfleck“ betitelte eine Anwohnerin den Industrie-Stadtteil Scholven. „Gelsenkirchen hat seine Schwächen. Aber Gelsenkirchen hat auch schöne Ecken. Zum Beispiel in Ückendorf am Wissenschaftspark, aber auch in Scholven. Wenn man in diese Einfamilienhaus-Siedlungen geht, da wohnt man doch sehr schön und auch sehr ruhig“, verliert Töns positive Worte über die Stadt, in der er selbst aufwuchs und zur Schule ging.
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Doch Gelsenkirchen hat eben auch viele Baustellen – dessen ist sich auch der SPD-Politiker bewusst. „Die Stadt hat zu wenig Geld und muss jeden Euro dreimal umdrehen“, betont er. „Die Menschen spüren, wenn sie herausgehen, dass die Straßen nicht in Ordnung sind. Und auch die Schulen und Sportplätze müssen saniert werden.“ Auch gegen die Vermüllung müsse etwas unternommen werden. Es fehlt jedoch an Personal und finanziellen Mitteln. „Diese Stadt braucht mehr Unterstützung. Und wenn das nicht kommt, dann fühlen die Leute sich abgehängt“, sagt Töns.
Töns will den Pott in Berlin vertreten
Deswegen müsse in Berlin deutlicher zugehört werden, wenn die Probleme von Gelsenkirchen, aber auch die des gesamten Ruhrgebiets, benannt werden. Als Sprecher der SPD-Abgeordneten aus dem Ruhrgebiet will sich Töns dafür einsetzen, dass der Pott in Berlin mehr Gehör bekommt. „Wir sind da schon laut geworden und wir werden noch lauter. Wir haben Lars Klingbeil und auch Matthias Miersch mit auf den Weg gegeben, dass die Interessen des Ruhrgebiets Berücksichtigung finden müssen.“

Töns weiter: „Wir haben jahrzehntelang, und das ist richtig und ich will das gar nicht in Zweifel ziehen, was für den Osten getan. Jetzt müssen wir auch mal etwas für die Region tun in Deutschland, der es ähnlich schlecht geht.“ Im Osten seien die Straßen mittlerweile in Ordnung „und hier fehlt es an allen Ecken und Enden“, so die klare Botschaft des SPD-Abgeordneten.
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Dieses Thema liegt dem SPD-Mann besonders am Herzen
In einer Zeit, in der „alle über Migration sprechen“, liege Töns besonders das Thema Industrie auf dem Herzen. „Wir haben starke Industrie-Standorte in Gelsenkirchen, aber auch im gesamten Ruhrgebiet.“ Sein Ziel: Arbeitsplätze sichern und die Industrie-Standorte erhalten. „Ich glaube, dass gerade der Erhalt dieser Arbeitsplätze und der ansässigen Unternehmen für uns extrem wichtig ist.“