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Ist der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt der hässlichste Deutschlands? Das sagen die Besucher

Ist der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt der hässlichste Deutschlands? Das sagen die Besucher

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Der Kugel-Baum auf dem Weihnachtsmarkt Gelsenkirchen. Foto: Joachim Kleine-Böning / WAZ Fotopool

Gelsenkirchen. 

Weihnachtsmarkt

: Glühwein trinken, Bratwurst essen, flanieren, das ein oder andere Weihnachtsgeschenk kaufen, eine schöne Zeit haben. So stellt man sich einen Weihnachtsmarkt eigentlich vor. Und häufig trifft das auch zu.

Nicht so sehr allerdings in Gelsenkirchen. Der Weihnachtsmarkt dort wurde in einem Ranking des Portals „Testbericht.de“ erst kürzlich zum hässlichsten in ganz Deutschland gewählt, belegte Platz 75 von 75. Zugegebenermaßen ist die Auswertung des Rankings ein wenig fragwürdig.

Ranking: Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt auf dem letzten Platz

Eigenen Angaben zufolge wurden 67.000 Besucherbewertungen auf Facebook und Google ausgewertet und anhand dieser eine Tabelle erstellt. Untersucht wurden die Bewertungen von 83 Weihnachtsmärkten in den letzten Jahren. Doch die Zahl der Beurteilungen schwankte stark: So hatte Gelsenkirchen beispielsweise lediglich 30. Zum Vergleich: In Erfurt waren es 5842.

Dennoch kam auch bei einer Umfrage von DER WESTEN im vergangenen Jahr heraus: Die Besucher sind vor allem eines: enttäuscht.

Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt: Das sagen die Besucher

Gelsenkirchen-Marketing hat nach Jahren der Kritik daher beschlossen, etwas an dem schlechten Ruf des Gelsenkirchener Weihnachtsmarktes zu ändern. Zum ersten Mal eröffnete 2018 ein kleines Weihnachtsdorf auf dem Heinrich-König-Platz. Dort sind die verschiedenen Stände näher beisammen, nicht mehr so verstreut wie zuvor. In kleinen Holzhütten kann man sich setzen und weihnachtliche Speisen und Getränke zu sich nehmen.

Doch sind die Besucher damit zufriedener? Wir haben nachgefragt.

Das Ergebnis: Die meisten Besucher freuen sich über die Änderungen!

„Es ist viel besser als in den letzten Jahren, da gab es nur eine Fressbude nach der anderen. Jetzt gibt es viele Hütten, nette Stände und viel mehr Angebote“, findet Marianne aus Gelsenkirchen.

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Besucherin freut sich: „Die Stadt Gelsenkirchen hat sich was einfallen lassen“

Auch Uwe und Edeltraud, die aus Wanne-Eikel kommen, haben es sich nicht entgehen lassen, auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt ein heißes Getränk zu sich zu nehmen. Auch sie finden: Der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt hat sich verbessert. Sie erklären: „Dieses Jahr haben sie es schon ganz gut gemacht. Die Straßen sind jetzt leerer und alles ist näher zusammen.“ Das gefällt den beiden gut.

Die Gelsenkirchenerin Annemarie besucht das Weihnachtsdorf mit ihren Freundinnen. „Da hat sich die Stadt was einfallen lassen! Der Weihnachtsmarkt ist zwar nicht riesig, aber es ist sehr angenehm hier. Es ist nicht so rummelig“, so Annemarie. „Es ist wirklich gut gelungen.“ Kann es noch besser werden? „Es kann immer etwas verbessert werden“, sagt sie und lacht.

Das Stimmungsbild ist größtenteils positiv. Doch es gibt auch Besucher, die die Veränderungen von Gelsenkirchen-Marketing nicht gutheißen. Birgit aus Essen zum Beispiel. Sie findet das Weihnachtsdorf „überhaupt nicht schön.“ Und weiter: „In meinen Augen ist das ein absoluter Misserfolg. Alles ist jetzt auf einen Platz zusammengepfercht.“

Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt: Nicht alle sind zufrieden

Was andere gut finden, kritisiert die Essenerin, die in der Vergangenheit täglich nach Gelsenkirchen zum Weihnachtsmarkt fuhr. Das hat sich jetzt geändert. „Wir kommen jetzt seltener als sonst und nicht mehr so oft“, sagt sie. Sie fand es schöner, als alle Stände in der Bahnhofsstraße noch verteilt waren.

Ein wenig kritisch sehen das neue Weihnachtsdorf auch zwei Frauen, die am Stand der Frauenberatungs- und Kontaktstelle Gelsenkirchen auf Spendenbasis verkaufen.

Zwar finden sie das „Dorf schön“. Doch sie haben auch den Eindruck, dass weniger Besucher kommen als in den vergangenen Jahren, als sich der Stand noch in der Banhofsstraße befunden hatte. Denn da seien oft auch Passanten stehengeblieben, die sich ohnehin in der Innenstadt aufhielten. „Jetzt ist man ist ein bisschen fern vom Publikum“, erklären sie. „Die Menschen müssen absichtlich zum Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt kommen.“