Immer wieder landet Gelsenkirchen in Rankings zur Lebensqualität auf den untersten Plätzen. Im Ruhrgebiet gilt die Stadt mittlerweile als Sorgenkind. Die Verhältnisse vor Ort übertreffen allerdings jede Vorstellung. Deswegen will die Stadt hart durchgreifen.
Seit Jahren zeichnet sich in Gelsenkirchen ein besorgniserregender Trend ab. Menschen, die sich keine normalen Mieten leisten können, ziehen in sogenannte Schrotthäuser. Dem ein oder anderen Schandfleck soll es demnächst an den Kragen gehen. Allerdings ist das Projekt gar nicht so einfach wie gedacht.
Gelsenkirchen will Missstände bekämpfen
Laut „ZDF“ verschandeln etwa 3.000 dieser Gebäude das Stadtbild. Von innen sehen die Häuser allerdings auch nicht besser aus. Marode Wände und kaputte Böden gehören zum Lebensalltag der betroffenen Mieter. Auch Wohnungen ohne Stromversorgung sind keine Seltenheit. Diese Umstände sind nicht nur menschenunwürdig, sondern haben auch einen negativen Effekt auf die Region.
Anwohner leiden unter der steigenden Kriminalität in den Bezirken. Außerdem ziehen sich Geschäfte und Lokale immer mehr aus Problem-Vierteln zurück. Aus diesem Grund will die Stadt hart durchgreifen. Sie kauft baufällige und unbewohnbare Schrottimmobilien auf, um sie abzureißen. Das Land NRW unterstützt dieses Projekt mit rund zehn Millionen Euro.
Stadt greift zu drastischen Maßnahmen
Das lockt allerdings auch unseriöse Vermieter an, die die Objekte kaufen und sie zu unfairen Preisen weitervermieten. Eben jene weigern sich, die Schrotthäuser der Stadt zu überlassen. Deswegen arbeitet die Stadterneuerungsgesellschaft mit Kontaktpersonen zusammen, die sich als Privatpersonen ausgeben und die Häuser für die Stadt kaufen.
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Dem „ZDF“ zufolge hätten die Beteiligten noch einen langen Weg vor sich. Schließlich muss die Gesellschaft neuen Wohnraum für die betroffenen Mieter der Schrotthäuser finden. Trotzdem ist die Stadt zuversichtlich. In Zukunft sollen die einstigen Problemviertel in neuem Glanz erstrahlen.