Hartz-4–Empfänger in Gelsenkirchen kriegen jetzt von einem Mitarbeiter des Jobcenters so richtig ihr Fett weg!
Werden die Steuerzahler verhöhnt? Wenn es nach einem Mann aus Gelsenkirchen geht, ist die Antwort auf diese Frage ein ganz klares „Ja“. Seiner Meinung nach verlassen sich Hartz-4-Bezieher zu sehr auf Steuerzahler – und das „aus Gründen der Bequemlichkeit“, wie „WAZ“ berichtet.
Hartz 4 in Gelsenkirchen: Geplantes Bürgergeld bringt Jobcenter-Angestellten auf die Palme
Mehr Geld und einen vollkommen neuen Namen: Das soll das optimierte Hartz-4-System mitbringen. Das Arbeitslosengeld soll laut Ampelkoalition bald Bürgergeld heißen. 40 bis 50 Euro mehr soll es pro Person und Monat für Langzeitarbeitslose geben. Doch das geht einem Gelsenkirchener gehörig gegen den Strich.
„Dass das zweite Sozialgesetzbuch auch das Prinzip des ‚Forderns‘ beinhaltet und der Leistungsempfänger alle Anstrengungen zu unternehmen hat, um seine Hilfebedürftigkeit zu beseitigen, ist in der Praxis und vor allem in der Politik aber nicht mehr zu sehen“, kritisiert der Jobcenter-Mitarbeiter auf Nachfrage von der „WAZ“. Das Geld werde ihm zufolge wie „mit der Gießkanne ausgezahlt.“
Hartz 4 in Gelsenkirchen: Mann hat bereits Brief an Hubertus Heil geschrieben
Für den Gelsenkirchener ist das Arbeitnehmern gegenüber, die rund 40 Stunden in der Woche arbeiten, um ihre Familie zu ernähren, richtig unfair. „Es ist ein Hohn für Personen, die jeden Morgen aufstehen, und versuchen, ihre Familien zu ernähren und trotzdem nachts nicht schlafen können, weil sie nicht wissen, wie die nächste Heizkostenabrechnung bezahlt werden soll.“
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Das ist Hartz 4:
- „Hartz 4“ heißt eigentlich Arbeitslosengeld II (ALG II)
- Es wurde zum 1. Januar 2005 eingeführt, ist die Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte
- soll Empfängern ermöglichen, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht
- kann durch zulässige Sanktionen gekürzt oder ganz gestrichen werden
- gesetzliche Grundlage für das ALG II bildet das Zweite Buch Sozialgesetzbuch
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Denn Arbeitslosengeld-2-Empfänger müssten lediglich ihre Rechnung beim Amt abgeben und der Steuerzahler würde diese für sie bezahlen. Schon vor einiger Zeit versendete der Jobcenter-Mitarbeiter einen Beschwerde-Brief an den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Doch bis heute kam darauf noch keine Antwort. Statt das Geld der Steuerzahler rauszuschmeißen, forderte er darin, den Arbeitslosen mehr Anreize zu schaffen, wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden.
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Um sich Gehör zu verschaffen, ging der Angestellte aus dem Revier aber nun auch noch einen anderen Weg. Wie er sich die Regelungen für Hartz 4 in Gelsenkirchen und Umgebung wünschen würde und wie es allein in der Ruhrgebietsstadt um die Arbeitslosen steht, liest du bei der „WAZ“. (lim)