Die Essener Kulturinstitution Pact Zollverein wurde jetzt in die „Stiftung Choreographisches Zentrum NRW“ überführt. Das Land NRW gibt zusätzliche Mittel von jährlich 400 000 Euro.
Essen.
Der Jubel war groß in der alten Waschkaue der Zeche Zollverein: NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) fand in Pact Zollverein jetzt nicht nur warme Worte zur Gründung der „Stiftung Choreographisches Zentrum NRW“, sondern versprach auch noch 400 000 Euro zusätzlich vom Land für die „ambitioniert arbeitende Institution“.
Mit diesem Schritt würdige man Pact als Essener Kultureinrichtung und betone zugleich die überregionale Bedeutung dieses innovativen „Think Tanks“, der eine Ausnahmestellung weit über NRW hinaus besitze. Auch Bürgermeister Franz-Josef Britz (CDU) lobte die Arbeit des Hauses unter dessen Leiter Stefan Hilterhaus. Essen freue sich, dass durch die Stiftung die Arbeit von Pact nun auf Dauerhaftigkeit angelegt sei und man fühle sich geehrt, dass solche Kuratoren hier die Arbeit aufgenommen haben.
Zuwachs an Stabilität und Vertrauen
Damit spielte Britz u.a. an auf den renommierten Mediziner Dietrich Grönemeyer, den Bielefelder Professor für Künstliche Intelligenz, Thomas Christaller, die Hamburger Professorin für Kulturtheorie, Gesa Zimmer oder den Frankfurter Theaterwissenschaftler Nikolaus Müller-Scholl.
Für Stefan Hilterhaus, langjähriger Künstlerischer Leiter von Pact mit frisch verlängertem Vertrag, bedeutet die Überführung des ehemaligen Vereins Pact Zollverein zunächst einen großen Zuwachs an Stabilität und Vertrauen in die geleistete Arbeit durch Stadt, Land und die Kultur Ruhr GmbH. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Kuratorium und Vorstand, dessen Vorsitzender Dietmar Möhler im Wissenschafts- und Forschungsministerium des Landes die oberste Hochschulaufsicht ausübt.
Unter dem Folkwang-Absolventen Hilterhaus entwickelte sich Pact Zollverein zu einer der ersten deutschen Adressen für eigene wie auch internationale Koproduktionen insbesondere für zeitgenössischen Tanz. Darüber hinaus steht Pact als Künstlerhaus immer stärker im interdisziplinären Diskurs mit ähnlich arbeiteten Häusern wie dem Pariser Centquatre aber auch dem Brüsseler Kunstenfestival oder dem Wiener Tanzquartier. Die Stadt Essen, für deren Kulturdezernenten Andreas Bomheuer Pact „eins der ganz wichtigen Kulturzentren“ ist, fördert Pact derzeit jährlich mit 285 000 Euro. Land und Kultur Ruhr GmbH stützen nun mit 1,25 Millionen Euro.
Sie gehört schon zu den regelmäßigen Gästen bei Pact Zollverein: Anne Teresa de Keersmaeker. Die renommierte belgische Choreografin zeigt derzeit bei Pact eine kleine Retrospektive ihres Schaffens. Am 14. u. 15. Oktober ist ihre Arbeit „Bartók/Mikrokosmos“ um 20 Uhr zu sehen. Karten unter Tel.: 0201/ 81 22 200. Info: www.pact-zollverein.de