- St. Josef Hospital wird geschlossen
- Ein Drittel der Belegschaft zieht mit um nach Gladbeck
- Dort soll es eine Einhaus-Lösung geben
Gelsenkirchen.
Das St. Josef Hospital in Gelsenkirchen wird Ende 2017 geschlossen. Das bestätigte der Aufsichtsratvorsitzende der Katholischen Klinken Emscher-Lippe (KKEL) Werner Philipps. Allerdings gibt es bereits einen Plan: 100 der 280 Betten aus dem Krankenhaus werden in Gladbeck im Barbara-Hospital untergebracht.
„Rund ein Drittel der Belegschaft wird mit nach Gladbeck gehen“, sagte Philipps gegenüber DER WESTEN. Für die Übersiedlung der Betten werde extra im Innenhof ein provisorischer Anbau gebaut. Später soll dann ein Neubau folgen.
Einen Funken Hoffnung gibt es noch
Einen letzten Funken Hoffnung gibt es aber noch bei ihm und KKEL-Geschäftsführerin Ulrike Ellebrecht. „Wir wollen das St. Josef nicht schließen. Aber die finanzielle Lage macht es kaum möglich, es zu halten“, sagte Ellebrecht.
30 bis 40 Millionen Euro würde es kosten, das Krankenhaus zu renovieren und weiterzuführen. Die „Einhauslösung“ in Gladbeck würde ähnlich teuer werden. Aber: „Da gibt es mehr Zukunftsaussichten. Außerdem haben die Banken eine finanzielle Unterstützung für das St. Josef untersagt.“
Fünf Krankenhäuser in Gelsenkirchen
Zudem gibt es in Gelsenkirchen fünf Krankenhäuser im Umkreis, die das gleiche Angebot wie das St. Josef haben. In Gladbeck sei das Barbara-Hospital das Einzige im Umkreis.
Im Juni 2017 wird die Onkologie geschlossen, der Chefarzt verlässt am 30. Juni 2017 das Krankenhaus – und nimmt seine Patienten und Teile seines Teams mit.
Onkologie nicht verantwortlich für Schließung
Gerüchte, dass der Chefarzt der Onkologie für den Untergang der Klinik verantwortlich sein soll, weisen Ellebrecht und Philipps zurück. „Langfristig sollte das St. Josef 2021 geschlossen werden. Durch den Weggang der Onkologie wurde das nur beschleunigt.“
450 Mitarbeiter arbeiten am St. Josef Hospital. 150 von ihnen werden mit nach Gladbeck gehen. Weitere 100 werden nächstes Jahr in den Ruhestand gehen.
Rund 250 Mitarbeiter sind betroffen
„Das heißt betroffen sind rund 250 Mitarbeiter. Darunter sind auch noch viele, die vielleicht in Altersteilzeit gehen. Und bei allen anderen machen wir uns keine Sorgen, dass sie untergebracht werden in der KKEL.“
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