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Taylor Swift in Gelsenkirchen: Israelin setzt Zeichen vor Stadion! „Gefangen und vergewaltigt“

Vor einem Taylor-Swift-Konzert in Gelsenkirchen meldet sich eine junge Frau zu Wort. Ihre Geschichte über die Lage in Israel rührt zu Tränen.

© DER WESTEN / Laura Merz

DAS halten "Swifties" von Gelsenkirchen

Mit dieser Reaktion der Swift-Fans konnte niemand rechnen.

Unbeschwert, fröhlich und einfach nur niedlich – so zeigten sich die Swifties in Gelsenkirchen bislang. Beim Tauschen von Armbändern wurden hier massenweise Freundschaften im wahrsten Sinne des Wortes geknüpft.

Traurige Gesichter? Vor der Veltins Arena eine absolute Seltenheit, denn das „Swift“-Fieber hatte hier bereits am Mittwoch (17. Juli) grassiert und reihenweise Fans infiziert. Doch plötzlich wurde eine Teilnehmerin der „Eras Tour“ in Gelsenkirchen emotional. Denn sie offenbarte, wie es in Israel gerade wirklich aussieht.

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Gelsenkirchen: Israelin offenbart Grausames!

Danielle Tanzman (28) sieht in ihrem fliederfarbenen Kleid wie eine Märchenprinzessin aus. Angelehnt ist es an Taylor Swifts Märchenrobe, die sie bim Song „Enchanted“ vom Album Speak Now auf den Show-Bühnen dieser Welt trägt. So auch am Mittwochabend in Gelsenkirchen. Doch achtet man auf die Details ihres „Swiftie“-Outfits, so stechen gelbe Schleifen als Anstecker und als Gürtel ins Auge. Auf dem gelben Band um ihre Taille ist „7.10.2023 #Bringthemhome“ zu lesen.


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Das sind aber nicht die einzigen Accessoires, die die junge Frau aus Jerusalem an diesem Abend bei sich trägt. Sie hat außerdem eine Girlande mit gelben Blumen bei sich, auf denen Bilder und Namen von jungen Frauen zu sehen sind. Dabei handelt es sich laut Danielle um weibliche Geiseln, die seit Beginn des Krieges in Gaza und damit seit über 283 Tagen gefangen gehalten, vergewaltigt und gequält wurden. Auf ihren Freundschaftsarmbändern sind einige ihrer Namen zu lesen. Auch zwei Kleinkinder im Alter von 1 und 2 Jahren sollen unter den Geiseln sein, die zum Teil mehr als die Hälfte ihres Lebens in Gefangenschaft in Gaza verbrachten, anstatt in Sicherheit in ihrem Zuhause.

Swift-Fan erinnert sich an Kriegsbeginn

Am 7. Oktober 2023 haben Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas israelische Orte in der Nähe des Gazastreifens überfallen. Er wurde für tausende Juden in Israel zu einem der schrecklichsten Tage seit dem Holocaust. Bei einem Musik-Festival in der Nähe von Gaza wurden mehr als 1.200 Menschen getötet, mehr als 240 wurden verschleppt und erleben seitdem Grausames.

Israel reagierte auf die Angriffe der Hamas mit einem Krieg in Gaza. Der Nahost-Konflikt dauert weiterhin an. Nach Angaben des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) sind seit Beginn der Angriffe Israels im Gazastreifen circa 36.171 Menschen gestorben, ungefähr 81.420 wurden verletzt (mehr zum Thema liest du hier >>>). 

Plötzlich wird es vorm Taylor-Swift-Konzert an der Gelsenkirchener Veltins Arena emotional. Eine Israelin berichtet von der Schreckensstimmung im Land. Foto: DER WESTEN / Laura Merz

Danielle kennt niemanden von den Betroffenen persönlich, doch die Zustände in ihrem Land haben den Swift-Fan sichtlich mitgenommen. „Jeder im ganzen Land – unsere Freunde, Familie, alle sind beim Militär. Ich wollte zwei Wochen nach dem Kriegsbeginn heiraten und habe es tatsächlich erst vergangenen Monat getan“, offenbart die 28-Jährige. „Es sollten Leute auf unsere Hochzeit kommen, die es leider nicht geschafft haben.“

„Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihre Gesichter“

Auch wenn niemand in Danielles direktem Umfeld zu den verschleppten Geiseln zählt, haben die Vorgänge in ihrer Heimat die junge Frau verändert. „Ich habe die vergangenen neun Monate kaum geschlafen. Ich habe ständig Albträume.“ Das ist aber noch nicht alles. „Ich versuche, mich so gut es geht abzulenken, aber wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihre Gesichter. Es ist die schrecklichste Sache, die jemals in unserem Land passiert ist.“


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Während andere Swifties mit ihrem Outfit der Popqueen Taylor Swift Tribut zollen und ihre Fan-Liebe zum Ausdruck bringen wollen, ist das Kleid der Israelin ein Hilferuf, mit dem sie auf das Leid in ihrem Land aufmerksam machen will. „Ich wünschte wir hätten mehr Unterstützung in der Welt.“ Deswegen appelliert Danielle an alle Swifties und Nicht-Fans da draußen: „Ich bitte jeden, die Stimme zu erheben und jetzt zu sprechen.“