Dieser Abschied aus der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen hat Besucher Ende des vergangenen Jahres sehr mitgenommen. Doch nicht nur Fans des Zoos mussten schlucken, als die drei Löwenbabys die Zoom Erlebniswelt verlassen hatten (mehr hier). Auch die Tierpfleger hatten reichlich zu knabbern.
Im Podcast „ranGEZOOMt – Geschichten aus der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen“ enthüllt Jan Schiller, dass im Kollegium sogar Tränen geflossen sind. Der Tierpfleger aus der Erlebniswelt Afrika gab zusammen mit Kurator Heiko Janatzek Einblick hinter die Kulissen des außergewöhnlichen Transports. Einen Moment auf der Autobahn werden einige wohl nie vergessen.
Zoom Gelsenkirchen: Tierpfleger spricht Klartext – „War wirklich hart“
Besucher und Pfleger hatten Jamila, Kumani und Malaika nach ihrer Geburt im Herbst 2021 direkt ins Herz geschlossen. Schließlich kommt es nicht allzu oft vor, dass gleich drei Löwenbabys durch die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen tapsen. Doch von Anfang an war klar, dass der Tag des Abschieds kommen wird. „Dauerhaft hätten wir sechs Löwen in unserem Gehege nicht artgerecht halten können“, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage von DER WESTEN.
Ende vergangenen Jahres war es dann soweit. Die drei Junglöwinnen sollten in den Zoo Veszprem nach Ungarn verlegt werden.
Jan Schiller hatte die Ehre, die Großkatzen bis zu ihrem Bestimmungsort zu begleiten. Als das Trio schließlich am Abreisetag in die Transportboxen geladen war, seien bei einigen Kolleginnen in Gelsenkirchen Tränen geflossen, berichtet er. „Das war schon ein Herzschmerzmoment“, so der Tierpfleger. Er gibt zu, dass auch er die Löwinnen anders ins Herz geschlossen habe, als beispielsweise eine Antilope.
Als Tage später der Abschied für ihn in Ungarn anstand, habe auch er feuchte Augen gehabt. „Der letzte Moment, dieser Abschied von den Löwenbabys war wirklich hart“, berichtet Jan Schiller. Er empfinde sich eigentlich nicht als emotionalen Typen. Doch die Gefühle hätten ihn übermannt: „Denn es waren am Ende nicht die Tiere, die gegangen sind, sondern er sei gegangen und habe die Tiere dort gelassen.“
Löwen-Gebrüll auf der Autobahn
Gemeinsam mit Heiko Janatzek erklärte der Tierpfleger eindrücklich, wie viel Vorbereitung hinter dem Transport der Löwinnen nach Ungarn steckte. Während der zwei Tage langen Reise habe Jan Schiller auch immer wieder auf Parkplätzen nach dem Rechten gesehen. Autofahrer, die zufällig zur gleichen Zeit vor Ort waren, dürften diese Momente wohl nicht vergessen haben.
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Denn beim Öffnen der Ladeklappe sei insbesondere Kumani fauchend und ein wenig aggressiv in der Box gewesen. Löwen-Geräusche auf der Autobahn – sicher kein alltägliches Geräusch für Familien, die gerade ihr Picknick machen, schätzt der Tierpfleger: „Es war immer ein bisschen merkwürdig für umherstehende Leute“. In diesem Bewusstsein hätte der Transporter extra nicht auf belebten Rastplätzen angehalten. Dennoch habe der ein oder andere die Löwen auf der Autobahn bemerkt. Die gute Nachricht: Trotz des unvermeidlichen Stresses hätten die Großkatzen den Transport gut verpackt und seien wohlauf in ihrem neuen Zuhause angekommen.