Die Stadt Gevelsberg gehört zu den ersten Städten in der Rhein-Ruhr-Region, die kostenloses Wlan in der Innenstadt anbieten. Auf die Beine gestellt hat das Projekt der örtliche Einzelhandel. Einige Händler und Gastronomen stellen Teile ihrer Internetzugänge als „Hotspots“ zur Verfügung.
Gevelsberg.
Lange war es angekündigt, ab sofort funktioniert das kostenlose Internet in der gesamten Innenstadt. Gevelsberg gehört damit zu den ersten Kommunen in der Rhein-Ruhr-Region, die mit Hilfe von „Freifunk“ ihre Innenstädte mit kostenlosem Netz-Zugang ausstatten.
Auf mehr als 700 Metern wurde die Mittelstraße während der vergangenen Wochen und Monate mit der notwendigen Infrastruktur bestückt. „Ziel ist es, den Kunden und Stadtbesuchern diesen zeitgemäßen Service anzubieten und hierüber den Besuch der Innenstadt ein Stück weit attraktiver zu gestalten“, sind sich City-Manager Frank Manfrahs und Chris J. Demmer von der Gevelsberger Sektion des Vereins „Freifunk Rheinland“ einig.
Die Nutzung ist denkbar einfach: Auf Smartphone, Tablet-PC oder Laptop müssen die Kostenlos-Surfer im Menü „Einstellungen“ die WLAN-Funktion aktivieren, das Netzwerk namens „Freifunk“ auswählen und die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Im Anschluss landen sie auf der Internetseite www.city-gevelsberg.de und können eine Stunde lang kostenlos online sein. Nach Ablauf der Zeit ist eine sofortige kostenlose Neueinwahl möglich.
Die ersten erfolgreichen Testläufe sind im Rahmen verkaufsoffener Sonntage sowie beim „Boulevard“ erfolgt. Nun müssen lediglich Feinjustierungen vorgenommen werden. „Generell gilt aber bereits jetzt: die Gevelsberger Innenstadt bietet als erste im Ruhrgebiet ihren Besuchern flächendeckend einen kostenlosen Internetzugang an“, sagt Frank Manfrahs stolz.
Händler stellen Zugänge
Besonders interessant: im Gegensatz zu dem Vorgehen in anderen Städten handelt sich bei der Gevelsberger Variante um ein Gemeinschaftsprojekt des örtlichen Einzelhandels. Das funktioniert hingegen so, dass einige Händler und Gastronomen einen Teil ihres eigenen Internetzugangs zur Verfügung stellen, so dass so genannte „Hotspots“ entstehen. In weiteren Geschäften werden daraufhin mit einer speziellen Software versehene WLAN-Router aufgestellt, die sich zu einem flächendeckenden WLAN-Netz über die Innenstadt verbinden. Kosten entstehen so nur für die Erstanschaffung der Router sowie bei Austausch und Reparaturen. Die Kosten für Internetzugänge und Strom spenden die Betriebe.
Netz soll weiter ausgebaut werden
„Ein weiterer Vorteil des Gevelsberger Modells liegt darin, dass die Nutzer nicht wie bei anderen Angeboten mit ihren Daten bezahlen“, sagt Fred Demmer. Diese werden bewusst anonymisiert. Weil es sich um ein offenes Netzwerk handelt, sollten die Nutzer trotzdem gängige Sicherheitsvorkehrungen, wie im Umgang mit dem Internet üblich, beachten: aktuelle Software, aktive Firewall und möglichst vollständige Verschlüsselung (SSL, PGP).
Organisiert wird das Projekt von der Pro City in Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlich arbeitenden Freifunk Rheinland, Sektion Gevelsberg, der sich um die technische Betreuung kümmert. Der eingetragene Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem Kommunen bei der Einrichtung von kostenlosem Internet im Sinne eines Bürgerprojektes zu unterstützen. Der grundsätzliche Ansatz hierbei ist, dass sich jeder an dem Projekt beteiligen kann, in dem er einen Teil seines eigenen Internetzugangs zur Verfügung stellt oder in seinem Geschäft oder seiner Wohnung einen Router platziert, so dass sich das nicht-kommerzielle Freifunk-Netz immer weiter ausbreitet.
Nach erfolgreicher Umsetzung dieses ersten Schrittes im Kern der Gevelsberger Innenstadt sollen nun schnellstmöglich auch die innerstädtischen Nebenstraßen, das Rathausumfeld sowie die innenstadtnahen Grünanlagen an das kostenlose WLAN-Netz angeschlossen werden.