Ein Kunde von Aldi Süd hat bei einem Produkt ganz genau hingesehen. Dabei ist ihm etwas aufgefallen, was ihm den Appetit verdorben hat.
Jetzt hat er Aldi mit seinem Fund konfrontiert. Der Discounter bezieht Stellung.
Aldi Süd: Dieses Detail verdirbt dem Kunden den Appetit
Konkret geht es um die „feurige Thaisuppe mit Hühnerfleisch“, die Aldi unter der Marke Asia Green Garden verkauft. Hergestellt wird sie laut Verpackung in Deutschland, das Hühnerfleisch bezieht der Hersteller allerdings aus Brasilien.
Und genau dieses Detail schmeckt dem Kunden nicht. „Brasilien mehr als 9.000 Kilometer Luftlinie von Deutschland entfernt. Ich frage mich, wie Sie auf die irre Idee kommen, auf Ihre Fahne ‚Nachhaltigkeit‘ zu schreiben?“, kritisiert er den Discounter scharf. Sein hartes Urteil: „Alles tun gegen den Klimaschutz.“
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Das ist Aldi:
- Aldi Nord und Aldi Süd sind zwei separate Unternehmensgruppen in Essen und Mülheim
- Aldi steht für Albrecht-Discount: 1913 machte sich Karl Albrecht in Essen als Brothändler selbstständig
- 1962 wurde der Familienbetrieb zu einem reinen Discounter umfunktioniert und hat den heutigen Namen „Aldi“ gekriegt
- Die Trennung in Nord und Süd erfolgte 1961
- Mittlerweile zählt Aldi zu den zehn größten Einzelhandelsgruppen weltweit
- Alle weltweiten Filialen sind den beiden Unternehmen mit Sitz in den Ruhrgebietsstädten zugeordnet
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Aldi: So erklärt der Discounter die Herkunft der Tiere
Das lässt Aldi so nicht auf sich sitzen. „Grundsätzlich gilt für alle unsere Hersteller, dass diese sich an unsere Tierwohl-Einkaufspolitik halten müssen. Diese Standards gelten länderübergreifend für alle Lieferanten“, erklärt der Discounter.
Gerade in Fertigprodukten werde öfters importiertes Fleisch genutzt, da bestimmte Geflügelteile in einigen Ländern in größeren Mengen vorhanden seien. „Natürlich achtet unsere Einkaufsabteilung ebenfalls darauf, dass ein Produkt eine möglichst gute Ökobilanz aufweisen kann“, heißt es dort weiter.
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Aldi Süd: Hühnerfleisch aus Brasilien – was hat es damit auf sich?
Doch wie geht das mit dem Hühnerfleisch aus Brasilien zusammen? „Knapp die Hälfte des weltweit exportierten Geflügelfleisches stammt aus Brasilien“, schrieb „konsument.at“ im Jahr 2018. Damals kritisierte das Magazin vor allem schlechte Arbeits- und Haltungsbedingungen.
Dennoch stammt laut des Berichts knapp die Hälfte des weltweit exportierten Geflügelfleisches aus diesem Land. Nicht nur Aldi kauft dort ein, sondern etliche Formen aus ganz Europa. Brasilien sei für die Europäische Union das wichtigste Herkunftsland von importiertem Hühnerfleisch. „Brasilianische Hühner machen etwa 60 Prozent der Einfuhren aus, davon entfallen 76,2 Prozent auf verarbeitetes und gesalzenes Geflügel. Der Großteil der Lieferungen in die EU geht nach Belgien, Deutschland und Großbritannien“, heißt es bei „konsument.at“.
Neben der Problematik für Mensch und Tier leide auch die Umwelt darunter. Hauptursache für CO2-Ausstoß sei die Tierfutterproduktion, für die zudem regelmäßig Waldflächen gerodet werden. (vh)