Es gibt Bewegung in der Mülheimer Schullandschaft. An Förder- und Gesamtschulen beginnen weniger Schüler, an Gymnasien mehr.
Mülheim.
Zum ersten Mal Unterricht, zum ersten Mal in der neuen Klasse, vielleicht auch schon zum ersten Mal Hausaufgaben: 1360 I-Dötzchen starten in dieser Woche ihre Schullaufbahn. Ein spannendes Jahr liegt vor ihnen, aber auch für die anderen Schüler, Lehrer und Eltern halten die kommenden Monate Herausforderungen bereit.
Thema Nummer eins ist die Inklusion. Für 386 Schüler haben ihre Eltern Anträge bei der Bezirksregierung in Düsseldorf gestellt, dass sie „mit sonderpädagogischer Unterstützung gemeinsam lernen“. Darunter sind 145 Grundschüler und 141 Schüler der Sekundarstufe 1. Die Möglichkeit zu diesem inklusiven Unterricht scheint zu Lasten der Förderschulen zu gehen. Besuchten diese im 2014 noch 534, sind es nun nur 460 Schüler.
Eine weitere pädagogische Herausforderung stellt die Integration der Kinder aus Flüchtlingsfamilien dar. Hier kann die Stadt aber keine genauen Angaben machen. 599 Schüler stammen aus Zuwandererfamilien. Dazu gehören nicht nur Kinder von Flüchtlingen, sondern auch Schüler, deren Eltern etwa aus beruflichen Gründen aus einem anderen Land nach Mülheim gezogen sind. Eine genauere Differenzierung wird statistisch nicht durchgeführt.
Angebote für bilingualen Unterricht kommen gut an
Bei den weiterführenden Schulen erfreuen sich die Gymnasien der größten Beliebtheit. An zweiter Stelle stehen die Gesamtschulen, allerdings sind hier die Anmeldezahlen von 569 auf 529 deutlich gesunken. Bei den Gymnasien ist auffällig, dass die Angebote für bilingualen Unterricht, die am Gymnasium Broich und am Gymnasium Heißen bestehen, stärkeren Zuspruch erhalten.
In Heißen gab es für diesen Zweig 32 Anmeldungen (Vorjahr: 26), in Broich sind es sogar 51 im Vergleich zu 35 Anmeldungen im vergangenen Jahr.
Das Gymnasium Broich hat auch sonst aufgeholt: Im Ranking der Gymnasien teilt es sich mit der Luisenschule Platz eins; vor einem Jahr lag es bei den Anmeldungen noch auf dem vierten Platz. Das bilinguale Angebot ist offenbar ein Profil, das für Schüler wie Eltern attraktiv ist.