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Mülheim verliert ein Stück Geschichte – jetzt herrscht Gewissheit

Bittere Pille für Mülheimer: Bald soll ein Stück Geschichte der Stadt verloren gehen. Das Denkmal soll nicht mehr zu retten sein.

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Das ist die Stadt Mülheim an der Ruhr

Die Stadt Mülheim hat eine interessante Geschichte innerhalb der Metropolregion Rhein-Ruhr und musste schon einige wirtschaftliche Herausforderungen meistern.

Bald soll ein weiteres Stück der Mülheimer Geschichte verloren gehen. Das denkmalgeschützte Gasthaus sei nicht mehr zu retten, der Abriss unausweichlich. Anwohner müssen jetzt stark sein.

Dem Stammhaus Müller Flora sei nicht mehr zu helfen. Zumindest nicht so, dass das traditionsreiche Gebäude noch seinen Denkmalwert behalte – dies berichtete nun die „WAZ„.

Mülheim verliert ein Stück Geschichte

Axel Booß, der Leiter der Unteren Denkmalbehörde, sieht keine Hoffnung mehr im Stammhaus Müller Flora. Sein Urteil: Das Gasthaus an der Dohne 74 sei vollkommen marode, abrissreif. Die „WAZ“ informiert über die ursprünglichen Pläne sowie die Gründe zum nun bevorstehenden Abriss.


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Hochwertige Seniorenwohnungen sollten in das alte Stammhaus in Mülheim integriert werden – das war zumindest der Plan. Das Projekt geriet jedoch, mindestens wegen der extrem gestiegenen Baukosten, ins Stocken, so die „WAZ“. Investor Phero selbst äußert sich nicht dazu, wird in Bezug auf den Denkmalschutz jedoch von Behörden-Chef Booß verteidigt. Phero habe „sofort Notmaßnahmen ergriffen“, als die ersten Schäden entdeckt wurden.

„Das hätten wir nie zugelassen“

Als Phero das Mülheimer Stammhaus Müller Flora 2020 übernahm, sollen noch keine Schäden sichtbar gewesen sein. Booß verweist auf Bilder, die den Zustand des Gebäudes zu dieser Zeit dokumentieren. „Man sieht eigentlich keine Schäden“, erklärt er. Als jedoch erste Feuchtigkeitsschäden aufgetaucht seien, hätten die bautechnischen Untersuchungen immer mehr Schäden festgestellt. Und auch die Beprobung des Holzfachwerks zeigte: Ein Großteil des tragenden Fachwerks und der Deckenbalken sind nicht mehr zu halten. Auch der hölzerne Rahm auf dem Dachstuhl, der eine eminent wichtige Funktion für die Statik hat, sei komplett durchtrennt gewesen.


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Booß weist aktuelle Schuldzuweisungen, die Architekt Klaus Ruppin an seine Denkmalbehörde äußerte, entschieden zurück. Der Schaden sei erst bei den „umfassenden Untersuchungen“ durch den neuen Eigentümer ans Licht gekommen. Er sei selbst überrascht worden: „Natürlich ist es nie das Ziel, dass ein Denkmal so ein großes Schadensbild aufweist. Das hätten wir nie zugelassen“.

Mehr Informationen zum geplanten Abriss des Mülheimer Denkmals sowie weitere Probleme, die auf die Unternehmen zukommen, erfährst du in diesem Artikel der „WAZ“.