Drei Public-Viewings sind in Mülheim offiziell genehmigt: am Flughafen, auf der Freilichtbühne und im Franky’s am Wasserbahnhof. Eine zusätzliche Leinwand wird auf dem Airport aufgebaut. Einlass ist drei Stunden vor Anpfiff. Über Straßensperrungen will die Polizei spontan entscheiden.
Mülheim.
Das Finalfieber steigt, auch in Mülheim. Die Veranstalter der Fußballfeste scheinen gerüstet. „Ich kriege jetzt schon Gänsehaut“, gesteht Frank Jakob, der mit seiner Agentur Checkinevent das Public Viewing im Flughafen-Hangar veranstaltet und die Fußball-WM 2014 als Erfolg verbuchen kann, egal, ob am Ende die Deutschen oder die Argentinier den Pokal küssen dürfen.
Vor der 40-qm-Leinwand im Hangar sind alle Tische reserviert, alle 800 Plätze vergeben. Die letzten Buchungen kamen in der Nacht zu Mittwoch gegen ein Uhr, gleich nach dem furiosen Halbfinale.
Um niemanden wegschicken zu müssen, wird nun eine weitere LED-Wand mit zusätzlichen Stühlen auf dem Vorfeld aufgebaut. „Dort haben wir noch einmal die gleiche Fläche“, erklärt Jakob. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ausgebucht sein wird.“ Einlass zum Rudelgucken am Flughafen ist drei Stunden vor dem Anstoß, der Eintritt frei, jedoch wird ein Mindestverzehr von 10 Euro verlangt.
„Stadionstimmung auf der Schleuseninsel“
Die Stadt Mülheim hat zum WM-Finale drei Public-Viewing-Veranstaltungen genehmigt: Außer dem Airport noch in der Freilichtbühne und im Franky’s, an beiden Stellen läuft am Samstag auch das Spiel zwischen Brasilien und den Niederlanden um den dritten Platz.
Die Open-Air-Arena an der Dimbeck präsentiert das Fußball-Spektakel allerdings im eher bescheidenen Rahmen, per Video-Beamer auf der kleinen Biergarten-Bühne. „Bei uns können maximal 300 Leute vernünftig gucken“, betont Stephan Bevermeier von der Regler-Produktion. Große Reklame hätten sie darum gar nicht gemacht.
Mit „Stadionstimmung auf der Schleuseninsel“ wirbt dagegen das Franky’s im Wasserbahnhof. Reservierungen sind nicht möglich, Geschäftsführer Richard Reichenbach weiß: „Echte Fans kommen schon vier, fünf Stunden vorher, um sich die besten Plätze zu sichern.“
Eventuelle Sperrungen für sicheren Nachhauseweg
Bisher habe beim Public Viewing auf der Schleuseninsel immer eine „Bombenstimmung“ geherrscht, schwärmt Reichenbach. Man habe sogar überlegt, nach dem Finale ein Feuerwerk zu veranstalten, die Idee aber verworfen, „weil es bei schlechtem Wetter nicht funktioniert“. Gesichert wird das Fußball-Fanfest erneut von privaten Wachleuten sowie Einsatzkräften von Polizei und DLRG, falls jemand im Freudentaumel in die Ruhr fällt.
Die Polizei will in Mülheim am Sonntag das selbe Konzept mit gleicher Mannschaftsstärke fahren wie an den vorherigen Spieltagen, erklärt Sprecher Lars Lindemann. Während des Finales seien Beamte bei den großen Public-Viewing-Veranstaltungen im Einsatz, aber auch überall im Stadtgebiet unterwegs. Ob es Straßensperrungen gibt, werde spontan entschieden: „Es kann sein, dass wir zum Beispiel rund um den Eppinghofer Kreisverkehr sperren, um den Fans einen sicheren Nachhauseweg zu gewährleisten.“
Treffpunkte der Fußball-Fangemeinde
An den Sieg
muss man einfach glauben, das gilt vor allem in der evangelischen Lukaskirchengemeinde, die gleich in zwei Gemeindehäusern zum gemeinsamen Final-gucken einlädt: an der Albertstraße 86 in Styrum (mit Catering) und an der Aktienstraße 136.
Im Gemeindezentrum
Kreuzkirche geht am Sonntag ab 18 Uhr die „Sommerkirche“ mit anschließendem Grillen nahtlos ins Fußballgucken über. Pfarrer Justus Cohen tippt 2:1 für Deutschland, „bitte ohne Elfmeterschießen“.