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Ärger mit dem Krankengeld

Ärger mit dem Krankengeld

Fast wäre es ein trauriges Weihnachten für die vierköpfige Familie R. aus Oberhausen geworden. Der Grund: Die Betriebskrankenkasse (BKK) hatte wenige Tage vor dem heiligen Fest das Krankengeld nicht überwiesen, weil angeblich der Krankenschein vom Arzt fehlte. Seit fast einem Jahr kann Herr R. wegen starker Arthrose seinen Beruf nicht ausüben, seine Familie ist auf das Krankengeld leider angewiesen.

„Ärgerlich, gerade so kurz vor Weihnachten“, sagt Frau R. Besonders ärgerlich ist für R. aber, dass dies nicht das erste Mal passiert ist. Schon häufiger sei der Krankenschein auf dem Weg vom Kundenservice der Krankenkasse am Willy-Brandt-Platz in die Etagen der Sachbearbeiterbüros auf ungeklärte Weise erst spät weitergegeben worden oder ging sogar verloren.

Jedes Mal werde die Schuld erst beim Einreicher gesucht, klagt Frau R. „Es wird dann vermutet, der Schein sei gar nicht oder verspätet eingereicht worden“, erzählt sie.

Die Abgabe des Scheins lässt sie sich allerdings immer mit einem Stempel quittieren. Dann werde die Verantwortung weitergeschoben, je nachdem auf den Service unten oder den Bearbeiter oben. Nur: Der Fehler passiert immer wieder aufs Neue, und führt dazu, dass die Familie stets aufs Neue um das Geld bangt.

„Man wird langsam misstrauisch. Inzwischen rufe ich immer einen Tag nach der Abgabe bei den Sachverständigen an, ob der Schein eingetroffen ist“, sagt Frau R.: „Vermutlich sind die Angestellten schon genervt. Meist heißt es dann: ‘Ist gerade bearbeitet worden.’“

In der Dortmunder Zentrale der BKK reagiert Pressesprecher Dietrich Hilje besorgt: „So etwas darf natürlich nicht passieren.“ Warum es in diesem Fall zu Verzögerungen beim Weiterreichen oder auch zum Verlust des Krankenscheins gekommen sei, kann er nicht klären. „Normalerweise werden die Unterlagen von dort aus direkt an die Sachbearbeiter gefaxt, damit sie schnell bearbeitet werden können.“

Es komme aber vor, dass Kunden Unterlagen an die BKK nicht im Kundencenter, sondern etwa nach Geschäftsschluss an der zweiten Pforte am Nebeneingang des Gebäudes am Willy-Brandt-Platz abgeben. Diese werde aber nicht von der BKK betrieben. „Diese Unterlagen landen in der Regel in der internen Post. Dadurch kann es zu Verzögerungen kommen.“ Hilje sichert aber zu: „Wir werden das Thema mit der Pforte klären.“ Die Zahlung an Familie R. sei bereits angewiesen worden. Dann wird es für sie doch noch ‘frohe Weihnachten’ geben.