Oberhausen.
Trauer um den Gründervater des Gasometer Oberhausen!
Mit 84 Jahren ist Dr. Karl Ganser am 21. April verstorben. Das Gasometer Oberhausen blickt mit Ehrfurcht auf seine Kreativität und seinen Einsatz zurück, ohne die es das Denkmal heute nicht mehr geben würde.
Gasometer Oberhausen trauert um Gründervater Dr. Karl Ganser – er rettete das Denkmal
Die „hässliche Dose“, wie sie genannt wurde, hat bereits eine beachtliche Geschichte hinter sich. 1927 begann der Bau, zwei Jahre wurde der über 110 Meter hohe Scheibengasbehälter in Betrieb genommen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er schwer beschädigt, vorübergehend stillgelegt und dann wieder aufgebaut. Doch 1988 war es dann vorbei für das einst stolze Bauwerk.
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Das ist die Stadt Oberhausen:
- der Bereich des heutigen Stadtgebiets Oberhausen gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts zu unterschiedlichen Herrschaften
- knapp 211.000 Einwohner, drei Stadtbezirke und 26 Stadtteile
- trägt wegen der 1758 in Betrieb genommenen Eisenhütte St. Antony (der ersten im Ruhrgebiet) den Beinamen „Wiege der Ruhrindustrie“
- Wahrzeichen unter anderen: das Gasometer, das Centro-Einkaufszentrum und das Schloss
- Oberbürgermeister ist Daniel Schranz (CDU)
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Es wäre endgültig abgerissen worden, hätte sich Dr. Karl Ganser nicht für das Gebäude eingesetzt. Er „gehörte zu den Menschen, die mehr sehen, die hinter Problemen Möglichkeiten erkennen und denen es nie an Fantasie und Wagemut fehlte“, heißt es in einem Presseschreiben. Karl Ganser rettete das ehemalige Industriegebäude mit seiner Idee, darin die Geschichte des Ruhrgebiets ausstellen zu lassen.
Und ein paar Jahre später war der Umbau für damals 16 Millionen D-Mark vollendet und die erste Ausstellung „Feuer und Flamme“ konnte von Besuchern bestaunt werden. Seither fanden hier immer wieder wechselnde Expositionen statt.
Gasometer Oberhausen nimmt Abschied von Gründervater Dr. Karl Ganser – „Ein wunderbarer Mensch“
„Das technische und konstruktive Meisterwerk der Gasspeicherung mit einer beweglichen Scheibe aus dem Jahre 1929, der Scheibengasometer, wurde nach seiner Ausmusterung Anfang der Neunzigerjahre noch einmal zur Sensation“, so sagte Karl Ganser einst selbst. „Das haben wir dem nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetz zu verdanken und den Behörden, die über dieses Gesetz wachen.“
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Die Geschäftsführerin des Industriedenkmals und Veranstaltungsorts bedankte sich nach dem Tod des Visionärs für seinen Engagement. „Ein wunderbarer Mensch und eine herausragende Persönlichkeit ist von uns gegangen“, bedauerte Jeanette Schmitz. „Karl Ganser war für mich ein steter Wegbegleiter und ein großes Vorbild. Sein wacher Verstand sowie seine Kreativität werden vermisst.“ (mbo)