Oberhausen.
Die Turbinenhalle brennt: Schon die „Vor-DJs“ entfachen bei den meist jungen Fans in Oberhausen ein jumpendes Hip-Hop-Feuerwerk der Emotionen.
Um 20 Uhr sollte das Konzert beginnen, doch der amerikanische Superstar, der schon seit längerem ohne Ryan Lewis sein Bühnen-Ding durchzieht, verspätete sich: Erst um kurz vor halb zehn kommt Macklemore auf die Bühne – und zwar richtig.
Das Centro, für Macklemore mehr als ein „Thrift-Shop?“
Macklemore weiß im Gegensatz zu manch anderen internationalen Superstars ganz genau in welcher Stadt in „good old Germany“ er gerade spielt. Den Dienstag hat er im Centro verbracht und ist begeistert: „Ist das das größte Einkaufszentrum Europas oder Deutschlands? Es ist riesig“, betont er bewundernd. Die Fans im Publikum antworten voller Enthusiasmus: „Europe!“
Macklemore: Die Helene Fischer des Hip Hops?
Bekannte Bässe wie „Thrift Shop“ und „and we danced“ tönen durch die Turbinenhalle. Nicht weniger Bewunderung gibt es für die Songs vom neuen Album „Gemini“. Dabei allgegenwärtig: Ein krasser und rasend schneller Outfitwechsel von Sänger Macklemore.
Ob Glitzer- oder Paillettenumhang, bunte Westen und Hemden, nahezu nach jedem Song sieht der Sänger anders aus. Sein rasanter und konsequenter Outfitwechsel erinnert an die Show von Helene Fischer- aber auch nur aus diesem einen Grund.
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„Where the hell is Oberhausen?“
Macklemore packt zwischen den Songs auch private Geschichten aus: Zum Beispiel erzählt er von seiner Tochter, die ihn vor seinem Aufbruch nach Germany verständnislos gefragt hat: „Where the hell is Oberhausen?“ Das Publikum reagiert mit schallendem Gelächter.
„Wie kann sie diese Stadt nicht kennen?“, fragt Macklemore seine treuen Fans verständnislos.
„It’s scary in america, it’s scary in germany“
Es wird sogar politsch an diesem warmen Dienstagabend. „Es ist erschreckend, was momentan in Amerika und in Deutschland vor sich geht, ja auf der ganzen Welt sieht es schlecht aus,“ sagt Macklemore. Besonders schlimm sei der Umgang seines Präsidenten mit diesen Problemen. „Mein Präsident heißt: DONALD TRUMP“, so Macklemore.
Das Publikum buht langanhaltend. Hier hat keiner Bock auf Donald Trump. „Er versucht uns auseinander zu bringen: Doch es ist egal, wer wir sind und woher wir kommen, wir lassen uns nicht trennen“, ruft Macklemore in die Menge.
„Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben“- damit beendet Macklemore seine kleine Ansprache. Es geht passend weiter mit „Can´t hold us“- Trump kann die gute Stimmung in der Turbinenhalle nicht aufhalten.
Nicht aufzuhalten: Fans bekommen vier Zugaben
Vier Zugaben später haben die Oberhausener noch lange nicht genug, somit zieht Macklemore seinen letzten Hit noch in die Länge. In Deutschland habe er die beste Fanbase, sagt Macklemore. „Doch Oberhausen ist etwas Besonderes“ betont er zum Abschluss nochmal.