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Millionenbetrug mit iPhones bei Oberhausener Stadt-Tochter

Millionenbetrug mit iPhones bei Oberhausener Stadt-Tochter

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Foto: dpa
Zwei Mitarbeiter der städtischen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH sollen Tausende Smartphones und iPads bestellt und weiterverkauft haben.

Oberhausen. 

Einen Betrugsschaden von bis zu 1,8 Millionen Euro sollen nach WAZ-Informationen zwei mittlerweile entlassene Mitarbeiter der städtischen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) verursacht haben, indem sie über die OGM bis zu 3000 Handy-Verträge mit der Telekom abschlossen, davon 1000 allein im vergangenen Jahr. Die mitgelieferten Smartphones und iPads sollen sie weiterverkauft haben. Ein Abteilungsleiter der OGM soll bis auf weiteres freigestellt worden sein. Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt. Die OGM-Geschäftsführung, die die Anzeige erstattet hat, will sich – in Absprache mit der Staatsanwaltschaft – nicht zu dem Fall äußern. „Weder werden die Zahlen und Anschuldigungen bestätigt noch dementiert“, heißt es in einer Erklärung. Auch Polizei und Telekom hüllen sich in Schweigen.

Verträge haben angeblich ein Gesamtvolumen von 300.000 Euro

Auf die Spur der mutmaßlichen Täter soll die Telekom gekommen sein, weil über die SIM-Karten nie telefoniert wurde. Die verschieden dotierten Verträge, mal über einen Euro pro Monat, mal über 60 Euro und mehr, haben angeblich ein Gesamtvolumen von 300.000 Euro. Diese Summe müsste die OGM der Telekom wohl so oder so zahlen, heißt es. Der Wert der gelieferten Geräte – es soll sich auch um hochwertige iPhones handeln – soll rund 1,5 Millionen Euro betragen.

Da die OGM nicht nur für ihre eigenen Beschäftigten, sondern beispielsweise auch fürs Rathaus und die Feuerwehr Verträge mit IT-Firmen abschließt, wurde im Rathaus noch vor Weihnachten eine Zählung aller dienstlicher Mobiltelefone und Smartphones eingeleitet. „Die geschah vorsorglich und in Abstimmung mit den ermittelnden Behörden, die wir aktiv unterstützen, um den Sachverhalt zu möglicherweise missbräuchlichen Nutzungen externer IT-Dienstleister aufzuklären“, sagt Stadtpressesprecher Rainer Suhr.

Die OGM hat auf den Vorfall reagiert: Konnten nach WAZ-Informationen Abteilungsleiter bisher noch Waren und Dienstleistungen von bis zu 50 Euro selbstständig einkaufen, so lässt sich OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt nun jede Bestellung vorlegen.

„Kein Bereich ist davon ausgenommen“, sagt OGM-Sprecher Andreas Höfer. Und er beteuert: „Unser Controlling ist gut.“