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Oberhausen ist fahrradfreundlichste Großstadt im Ruhrgebiet

Oberhausen ist fahrradfreundlichste Großstadt im Ruhrgebiet

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Foto: Sebastian Konopka
In Oberhausen sind Radler gut aufgehoben. Die Stadt belegt im nordrhein-westfälischen Vergleich von Großstädten Platz zwei des Fahrradklimatests. Nur Münster wurde noch besser bewertet. Auch bundesweit hat es Oberhausen unter die Top 10 geschafft – als einzige Revierstadt.

Oberhausen. 

Die Stadt Oberhausen ist eine fahrradfreundliche Stadt. Sie belegte im nordrhein-westfälischen Vergleich von Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern den zweiten Platz des Fahrradklimatests vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), wie der Verband am Freitag mitteilte. Besser wurde in NRW nur Münster bewertet – wodurch die Universitätsstadt bereits zum fünften Mal den ersten Platz belegt. Vor allem die Infrastruktur mit dem Radverkehrsnetz wird positiv bewertet.

Weitere Ruhrgebietsstädte unter den „Top 10“ in NRW sind Dortmund auf Platz 6, Gelsenkirchen auf Rang 7, Essen ( Platz 8) und Duisburg auf Rang 10. Krefeld belegt Rang neuen bei den nordrhein-westfälischen Großstädten.

Auch im bundesweiten Vergleich mit anderen Großstädten braucht sich Oberhausen nicht verstecken. Von 38 bewerteten Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern hat es den fünften Platz belegt. Sieben Jahre zuvor, beim letzten Fahrradklimatest im Jahr 2005, hatte Oberhausen noch Platz drei belegt. Allerdings waren damals lediglich 28 Großstädte bewertet worden. Für die bundesweite Umfrage wurden im Oktober und November 2012 Zehntausende Radfahrer befragt.

Wuppertal auf bundesweit letztem Platz bei den Großstädten

Nordrhein-Westfalen hat allerdings nicht nur die Spitzenplätze beim Fahrradklimatest besetzt, sondern hält auch „die rote Laterne“: Mit der Gesamtnote 4,5 liegt Wuppertal auf dem letzten Platz des bundesweiten Großstadt-Rankings.

Nach ADFC-Angaben sank die Durchschnittsbewertung der Städte im Vergleich zum Fahrradklimatest aus dem Jahr 2005. Von einer tatsächlichen Verschlechterung der Situation für Radfahrer ging die Organisation allerdings nicht aus. „Wir nehmen an, dass sich in den letzten Jahren ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme von Radfahrern gebildet hat“, sagte der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg. Dies liege unter anderem an der wachsenden Zahl der Radler und der gestiegenen Popularität des Fahrrads, das „zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit“ stehe. Zu enge Radwege oder mangelnde Abstellmöglichkeiten führten dennoch zu schlechteren Bewertungen.

Eine oft sogar tödliche Gefahrenquelle seien Rechtsabbieger an Kreuzungen, wo Radfahrer häufig von Autofahrern übersehen würden, warnte der NRW-Landesvorsitzende Thomas Semmelmann. Der ADFC plädiere daher für deutliche Radweg-Markierungen auf den Straßen statt für Radwege auf dem Bürgersteig. „Autofahrer konzentrieren sich auf die Straßen.“

Kritik: Land und Kommunen sparen am Radwegenetz

Der Verband kritisierte die Etatkürzungen in Land und Kommunen. So plane die rot-grüne Landesregierung in ihrem Haushaltsentwurf für das laufende Jahr massive Einschnitte von zwölf auf acht Millionen Euro beim Radwegebau an Landstraßen. Auch in den Kommunen werde spürbar am Radwegenetz gespart. Der ADFC sei aber optimistisch, dass der Radschnellweg Ruhr realisiert werde. Der Verband rechnet bis zum Herbst mit den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie.

Kritisch äußerte sich Semmelmann über die geplante Erhöhung der Bußgelder für radelnde Verkehrssünder. In der Debatte würden Radfahrer völlig überzogen als „Rüpel- oder Rambo-Fahrer“ diffamiert. (dapd, dpa)

Die bundesweite Wertung im Einzelnen 

Bewertet wurden 38 Städte in Deutschland mit mehr als 200.000 Einwohnern

1. Münster (Gesamtbewertung: 2,61/ Rang 2005: 1 von 28 bewerteten Städten)

2. Freiburg im Breisgau (3,10/ neu bewertet)

3. Karlsruhe (3,18/ 10 von 28)

4. Kiel (3,48/ 2 von 28)

5. Oberhausen (3,48/ 3 von 28)

6. Hannover (3,49/ 4 von 28)

7. Bremen (3,51/ 5 von 28)

8. Rostock (3,64/ neu bewertet)

9. Frankfurt am Main (3,65/ 14 von 28)

10. Leipzig (3,69/ 6 von 28)

Die Bewertung von NRW-Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern 

1. Münster

2. Oberhausen

3. Bielefeld

4. Aachen

5. Bonn

6. Dortmund

7. Gelsenkirchen

8. Essen

9. Krefeld

10. Duisburg

NRW-Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern 

1. Hamm

2. Moers

3. Neuss

4. Bottrop

5. Herne

6. Paderborn

7. Mülheim an der Ruhr

8. Leverkusen

9. Recklinghausen

10. Remscheid

NRW-Städte mit bis zu 100.000 Einwohnern 

1. Bocholt

2. Rees

3. Rhede

4. Dülmen

5. Bünde

6. Meckenheim

7. Kempen

8. Warendorf

9. Lüdinghausen

10. Lemgo