Traurige Statistik für Oberhausen! Offenbar musste das Jugendamt im vergangenen Jahr deutlich öfter aktiv werden als noch 2021. Sind die Kinder und Jugendlichen in der Stadt nun gefährdeter?
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Allerdings scheint dies ein flächendeckendes Problem zu sein. Nicht nur Oberhausen, sondern auch ganz NRW kommt in der neuesten Statistik gar nicht gut weg.
Oberhausen: Immer mehr Kinder in Gefahr
Das Landes-Statistikamt hat eine Übersicht herausgegeben, wonach das Jugendamt in Oberhausen immer mehr Kinder und Jugendliche aus ihren Familien herausholen und anderweitig in Wohngruppen, Heimen oder bei Angehörigen unterbringen muss. Die exakten Fallzahlen dazu beliefen sich 2022 auf 348.
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Das sind 348 Inobhutnahmen, 348 Kinder, die ihre Familien verlassen mussten. Nur ein Jahr zuvor waren es noch 241. Das entspricht einer Zunahme von gut 44 Prozent. Woran mag das liegen?
Zahlen NRW-weit gestiegen
Nicht nur in Oberhausen, in ganz NRW sind die Fallzahlen deutlich gestiegen – im Schnitt um knapp 36 Prozent. Grund für den plötzlichen Anstieg sind die Minderjährigen, die im vergangenen Jahr vermehrt vor Krieg und Hungersnot nach Deutschland geflohen sind. Davon sind auch so viele in Oberhausen angekommen, dass sie die Zahlen drastisch angehoben haben. Insgesamt gab es hier fast 100 Fälle „unbegleiteter Einreise aus dem Ausland“. Zum Vergleich: 2013 waren diese nicht einmal zweistellig.
Am meisten spielen in die Statistik jedoch immer noch die Kinder mit rein, bei denen das Jugendamt eine akute Gefährdung sieht. Oft sind ihre Eltern aber auch einfach mit ihnen überfordert. Danach spielen noch Beziehungsprobleme und Fälle von Vernachlässigung eine Rolle für eine Inobhutnahme. Es gibt aber auch Jugendliche, die ihre Familie freiwillig verlassen.
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Von den insgesamt 348 Kindern, die im letzten Jahr ihre Familien verlassen mussten oder wollten, waren 136 noch unter 14 und 212 zwischen 14 und 17 Jahre alt.