Laura aus Oberhausen hat den Kaffee auf. Nach ihrem Spaziergang im Hiesfelder Wald musste sie Mitte November ihrem Frust bei Facebook freien Lauf lassen. Denn ein Unbekannter hatte es sich im Wald zwischen Hirschkamp und dem Rotbachtal auf einer Bank offenbar über einen längeren Zeitraum mächtig gutgehen lassen.
Dahinter machte Laura eine miese Entdeckung. Insgesamt 69 Flaschen – (überwiegend „V+ Curuba“) zog die Oberhausenerin aus dem Dickicht. Und das ist noch nicht alles!
Oberhausen: Spaziergängerin tobt – „Rücksichtlos“
69 Flaschen. Die Anzahl machte Laura noch immer extrem fassungslos. Dazu fand die Oberhausenerin noch Kronkorken, Tüten, Kippen und zahlreichen anderen Müll. „Unfassbar, wie rücksichtslos man sich verhalten kann!“ Zwei Wochen später kehrte sie zurück, um weitere 15 Flaschen an der selben Stelle einzusammeln.
„Es scheint, als würde immer noch jemand regelmäßig mit seinem Sixpack vorbei kommen“, mutmaßt Laura im Gespräch mit DER WESTEN.
In einer lokalen Facebook-Gruppe scheiden sich die Geister am Fund im Wald.
Pfand-Glück oder Müll-Frechheit in Oberhausener Wald?
„Ich finde es eine Unverschämtheit so etwas im Wald zu hinterlassen“, bekräftigt eine Oberhausenerin die Ansicht Lauras. Doch angesichts der Aufnahme konnte der ein oder andere dem Flaschenfund auch etwas abgewinnen. „Ganz ehrlich: schlimm finde ich es nicht sondern nett. Derjenige hat es nicht zerbrochen sondern lässt den Pfand Mitbürgern, die nicht so viel haben“, gibt eine zu bedenken. Ob das tatsächlich das angestrebte Ziel des Verursachers war, bezweifeln viele. Denn bedürftige Menschen würden aus ihrer Sicht wohl eher selten im Wald nach Pfand Ausschau halten.
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Was aus dem Bild jedoch zuerst nicht deutlich wurde. Der Verursacher hatte die Flaschen zum Teil bis zu zehn Meter in den Wald hineingepfeffert. Nur für das Foto hatte Laura alle feinsäuberlich auf der Bank platziert. Von einer wohltätigen Geste dürfte daher kaum die Rede sein. Das ernüchternde Fazit der Oberhausenerin: „Na ja, so sind die Menschen.“