München.
Die Staatsanwaltschaft München hat den ehemaligen Manager der BayernLB festgenommen. Gegen ihn bestehe der dringende Verdacht der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, der Untreue und der Steuerhinterziehung.
Der frühere Risikovorstand der Bayerischen Landesbank Gerhard Gribkowsky ist wegen des Verdachts der Bestechlichkeit verhaftet worden. „Das Amtsgericht München hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl erlassen, da der dringende Verdacht besteht, dass sich der Beschuldigte der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, der Untreue und der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat“, teilten die Strafverfolger am Mittwoch mit.
Nach dem Stand Ermittlungen habe der Manager im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Vermarktungsrechte der BayernLB an den britischen Finanzinvestor CVC im Jahr 2006 „für sein Entgegenkommen“ getarnt über zwei Beraterverträge insgesamt 50 Millionen Dollar erhalten. Die Summe sei an zwei Firmen in Österreich geflossen, die von Gribkowsky gegründet worden waren. Diese Einnahmen habe er zudem gesetzeswidrig in Deutschland nicht versteuert.
Grobkowsky verhandelte auch den Verkauf von Formel-1-Rechten
Die Staatsanwaltschaft München hatte zum Jahreswechsel Vorermittlungen gegen Gribkowsky aufgenommen, nachdem er sich dort zu einem Stiftungsvermögen in Österreich erklärt hatte.
Gribkwosky war von 2003 bis Frühjahr 2008 im Vorstand des skandalgebeutelten Kreditinstituts und verhandelte 2005 auch den Verkauf der Formel-1-Rechte. Die Rechte waren der Landesbank nach der Pleite des Medienkonzerns Leo Kirch zugefallen. Gribkowsky steht neben anderen Topmanagern der Bank auch wegen des umstrittenen Kaufs der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) im Visier der Strafverfolger. Gribkowsky schweigt bislang zu den Anschuldigungen, sein österreichischer Anwalt war am Mittwoch zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die BayernLB wollte sich zu dem Vorgang zunächst nicht äußern. (rtr/dapd)