- Die Deutschen essen jedes Jahr eine Menge Fleisch
- Vieles davon kommt aus dem Discounter und wurde in Massentierhaltung hergestellt
- Lidl will das jetzt ein bisschen ändern
Berlin.
Die Deutschen essen zu viel Fleisch. Etwa 60 Kilogramm Fleisch isst der Durchschnittsdeutsche pro Jahr. Das dürfte auch daran liegen, dass das Fleisch im Supermarkt zumeist sogar günstiger ist als Gemüse. Denn es wird häufig in Massentierhaltung hergestellt, die Kosten sind somit gering.
Auch Discounter Lidl bietet relativ günstiges Fleisch an. Mit einer neuen Initiative will das Unternehmen jetzt aber auch für mehr Qualität und Tierwohl sorgen – und die Kunden können je nach Größe ihres Geldbeutels entscheiden. Insgesamt vier verschiedene Sorten Fleisch will Lidl künftig anbieten, wie die „Welt“ berichtet.
Lidl will Tierhaltung verbessern
„Wir werden im April den Lidl-Haltungskompass herausbringen, um für die Konsumenten mehr Transparenz herzustellen“, sagte Einkaufschef Jan Bock zum Blatt. Vier Stufen umfasse das Lidl-Label, das an das Kennzeichnungssystem bei Eiern in der EU angelehnt sei.
Demnach sei das niedrigste Level die Stallhaltung nach gesetzlichen Mindeststandards, die beste Stufe werde mit der Tierhaltung in Bio-Qualität erreicht. Dazwischen gibt es zwei weitere Abstufungen für „verbesserte Stallhaltung“. Die Tiere hätten dabei unter anderem mehr Platz, wie es heißt.
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Lidl will damit auch andere Händler zum Umdenken bewegen. „Wir wollen eine Sogwirkung für alle Händler erreichen und hoffen zusätzlich darauf, dass der Gesetzgeber höhere Anforderungen stellt, damit der gesamte Markt erfasst wird“, sagte Bock zum Blatt.
Die Kontrolle über das Label führt Lidl übrigens nicht selbst durch. Dafür seien der Tierschutzbund und die Initiative Tierwohl zuständig. Als Ziel habe sich der Discounter gesetzt, 2019 die Hälfte des Lidl-Fleisches auf der zweiten Stufe seines Labels zu verkaufen. (bekö)