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Nackenschlag für Bochum: Wollschläger insolvent

Nackenschlag für Bochum: Wollschläger insolvent

Bochum. 

Das traditionsreiche Bochumer Unternehmen Wollschläger hat überraschend Insolvenz angemeldet. Betroffen sind bundesweit rund 580 Mitarbeiter, ein Großteil davon in Bochum. Am Firmensitz arbeiten derzeit mehr als 400 Beschäftigte, weitere Standorte befinden sich unter anderem in Hamburg, Hannover, Freiburg und München.

Die Bochumer Wollschläger-Gruppe, die zuletzt im Schnitt einen Jahresumsatz von knapp 140 Millionen Euro erzielte, ist ein Logistik-, Technik- und Dienstleistungsbetrieb. Vor allem der Handel mit Präzisionswerkzeugen für die Industrie hat Wollschläger groß gemacht. Zum Familienunternehmen gehört ein neuer Logistikstandort im Bochumer Stadtteil Hamme.

Der Insolvenzantrag sei geboten gewesen, nachdem das Unternehmen im Frühjahr 2016 von aktuellen Finanzierungsauflagen der kreditgebenden Banken abgewichen sei, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Andres mit.

Das 1937 gegründete Unternehmen Wollschläger beschäftigte zwischenzeitlich rund 1000 Mitarbeiter. Begonnen hatte der langjährige Firmenchef Frank Wollschläger (69) mit 25 Beschäftigten. Vor etwa einem Jahr verkündete er einen Generationswechsel. Sein Sohn Carsten Wollschläger (37) wurde Chef. „Wir wollen die Chance nutzen, mit den Instrumenten der Insolvenzordnung unser Handelsgeschäft so reibungslos wie möglich fortzuführen sowie unsere Finanzierung und unsere Bilanzstruktur neu aufzustellen“, erklärte Carsten Wollschläger nun. Der Betrieb des Unternehmens läuft erst einmal weiter. Mit dem Insolvenzgeld sind die Löhne und Gehälter der Wollschläger-Beschäftigten zunächst für drei Monate abgesichert. Insolvenzverwalter Andres will nun die Suche nach einem Investor für Wollschläger starten.