Schüler dürfen nicht pauschal zur Kasse gebeten werden, um die Toilette ihrer Schule benutzen zu können. Das entschied jetzt die Bezirksregierung Arnsberg, nachdem die Bezirksschülervertretung (BSV) des Kreises Unna das Thema Toilettengeld zur Sprache gebracht hatte. In Unna muss sich nun das Geschwister-Scholl-Gymnasium nach einem neuen Finanzierungsmodell umsehen.
Unna.
7,50 Euro erhebt das Scholl-Gymnasium in Unna pro Schuljahr von den Schülern, damit die schuleigene Toilettenkraft finanziert werden kann. Ein Ärgernis für die Schülervertreter. „Die Toilettenbenutzung kann doch nicht davon abhängig gemacht werden, ob alle Schüler halbjährlich Geld auf das Schulkonto überweisen oder nicht“, argumentierten die Delegierten.
Das Urteil der Bezirksregierung Arnsberg dazul fiel deutlich aus: „Die Benutzung der Schultoiletten darf nicht von der Zahlung einer Nutzungsgebühr abhängig gemacht werden.“ Zulässig seien aber Modelle, bei denen die Schultoiletten permanent durch eine Servicekraft betreut werden, wenn die Finanzierung hierfür ausschließlich durch Dritte (etwa den Förderverein oder Sponsoren), nicht aber über Pflichtabgaben der Schüler erfolge.
Auf diese Sponsorensuche will nun Stephanie Friske, stellvertretende GSG-Schulleiterin gehen. Auch der am Dienstag neu gewählte GSG-Fördervereinvorstand soll nach Lösungen suchen, unter anderem müsse die Satzung geändert werden, damit der Förderverein überhaupt eine Servicekraft anheuern kann. „Ab dem kommenden Schuljahr gibt es die 7,50-Euro-Toilettengebühr bei uns nicht mehr“, betonte Stephanie Friske.
Förderverein bittet um WC-Beitrag
Neben dem GSG erheben noch das Ernst-Barlach-Gymnasium (10 Euro) und die Gesamtschule Königsborn (zwischen 5 und 10 Euro) einen WC-Beitrag, um den allerdings freiwillig der Förderverein bittet. „90 Prozent aller Schüler bei uns bezahlen diesen Beitrag“, sagt die EBG-Schulleiterin Gabi Müller-Vorholt. Das Geld reicht aus, um eine Kraft aus der Werkstatt Unna auf dem stillen Örtchen nach dem Rechten sehen zu lassen.
Auch an der Gesamtschule Königsborn sei die Resonanz, freiwillig Toilettengeld zu bezahlen, sehr hoch, sagt Schulleiter Hans Ruthmann. Eltern, die ein Kind an der GEK haben, zahlen fünf, bei zwei Kindern acht und bei drei Kindern zehn Euro. Vor allem die älteren Schüler würden die Toiletten oftmals in einem schrecklichen Zustand verlassen.