In immer mehr Supermärkten gibt es Selbstbedienungskassen, die Zeit einsparen. Die Technik hat auch Nachteile – zumindest für einen.
Berlin.
Immer mehr Supermärkte führen Selbstbedienungskassen ein. Die Idee dahinter ist, Zeit für den Kunden einzusparen. Wer zum ersten Mal an so einer Kasse seine Produkte übers Band zieht, mag vielleicht noch ein paar Probleme damit haben. Aber nach einer gewissen Zeit geht die Logik auf – so die Hoffnung der Märkte.
Doch die Selbstbedienungskassen haben auch ihre Nachteile, wie der „Stern“ berichtet. In Australien gehen durch Betrügereien des bereits vor Jahren eingeführten Systems die Schäden in die Milliardenhöhe. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest Studien.
Wie ist das möglich? Die Kassen laden regelrecht zum Betrügen ein, indem man den Scanner überlistet. Diese Tricks kommen am häufigsten vor:
• Barcode austauschen
Das Magazin berichtet von einem spektakulären Fall, bei dem eine Frau aus Ipswich teure Produkte wie etwa Kaffeemaschinen jeweils mit Barcodes für Instantnudeln versehen habe. Für jedes Produkt habe sie so lediglich 72 Cent bezahlt.
Irgendwann sei der Schwindel einem Mitarbeiter durch Zufall aufgefallen. Doch da war der Schaden bereits hoch: Dem Supermarkt seien insgesamt 4500 australische Dollar (umgerechnet etwa 2810 Euro) entgangen.
• Nur einen Teil scannen
Möglich scheint auch zu sein, nicht alle Produkte aus dem Wagen zu scannen und den Rest direkt in die Tasche zu packen, wie die „Daily Mail“ berichtet. Die Methode ist dem Blatt zufolge bei vielen SB-Kassen-Dieben beliebt.
• Aus teuer wird billig
Ein anderer Trick ist, teurere Produkte gegen billige auszutauschen – obwohl man eigentlich das teure Produkt kauft. Als anschauliches Beispiel eignen sich Avocados, die häufig teurer als andere Gemüsesorten sind.
An der SB-Kasse wiegt man deshalb die Avocado als deutlich günstigere Kartoffel ab – und spart so eine Menge Geld. Auch bei Backwaren sei das häufig zu beobachten, heißt es.
Schlechtes Gewissen scheinen die Kunden übrigens nicht zu haben. Laut einer Studie der Australian National University (ANU) sehen sich die Betrüger auch gar nicht als kriminell.
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Die „Swiper“, wie die unehrlichen Kunden genannt werden, werden schließlich von den Selbstbedienungskassen zum Diebstahl verleitet. Oft geschehe der erste Diebstahl per Zufall. Aus Versehen habe man Produkte vergessen zu scannen. Und weil es keiner gemerkt habe, komme man auf den Geschmack, so die Studie.
„Diese Ladendiebe denken nicht, dass ihr Verhalten wirklich kriminell ist, sondern sie denken, dass sie nur ein wenig schummeln“, so die Autorin der Studie. (bekö)