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US-Pharmariese Pfizer schluckt Konkurrenten

US-Pharmariese Pfizer schluckt Konkurrenten

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Foto: AP

New York. Auf dem US-Pharmamarkt bahnt sich die größte Fusion seit fast zehn Jahren an. Die Arzneimittelriese Pfizer will für 68 Milliarden Dollar den Konkurrenten Wyeth schlucken. Die bittere Pille: Jeder zehnte Job soll bei der Fusion wegfallen.

Auf dem US-Pharmamarkt bahnt sich die größte Fusion seit fast zehn Jahren an. Der Arzneimittelriese Pfizer will für 68 Milliarden Dollar (rund 52 Milliarden Euro) seinen Konkurrenten Wyeth übernehmen, wie die beiden Unternehmen am Montag bekannt gaben. Die Angestellten müssen im Zuge der geplanten Fusion eine bittere Pille schlucken: Jede zehnte Stelle soll wegfallen.

Die Aufsichtsräte von Pfizer und Wyeth hätten dem Geschäft bereits zugestimmt, teilten die Unternehmen mit. Der Verkauf solle in der zweiten Jahreshälfte 2009 abgeschlossen sein. Mit einem Jahresumsatz von 75 Milliarden Dollar sei der neue Konzern «die Nummer eins in der Biopharmazie», erklärte Pfizer. Gemessen am Umsatz ist das Unternehmen derzeit bereits der weltgrößte Pharmakonzern, gemessen am Börsenwert rangiert Pfizer bislang auf Platz vier.

Vom Kauf des Konkurrenten Wyeth erhofft sich Pfizer nach eigenen Angaben eine Stärkung seiner Marktstellung und Einsparungen von etwa vier Milliarden Dollar in den nächsten drei Jahren. Dazu sollten umfangreiche Stellenstreichungen beitragen, in der Erklärung war von «etwa zehn Prozent» die Rede. Pfizer beschäftigt weltweit derzeit etwa 87.000 Menschen, bei Wyeth arbeiten 50.000 Menschen. Pfizer kündigte zugleich die Schließung von fünf seiner 46 Produktionsstätten an.

Die Übernahme will Pfizer nach eigenen Angaben aus einer Kombination aus Bargeld, Krediten und Aktien finanzieren. Wyeth-Aktionären bietet Pfizer pro Aktie 33 Dollar sowie 98,5 Prozent einer Pfizer-Aktie an. Ein Bankenkonsortium habe zugestimmt, die Fusion mit 22,5 Milliarden Dollar zu unterstützen. Es ist der größte Firmenzusammenschluss in der Pharmabranche seit dem Jahr 2000, als Pfizer seinen Konkurrenten Warner-Lambert für 93,4 Milliarden Dollar kaufte.

Im vergangenen Jahr erzielte Pfizer allein mit dem Blutfettsenker Lipitor, dem meistverkauften Medikament der Welt, 28 Prozent seines Umsatzes. Zu den erfolgreichsten Produkten zählt außerdem das Potenzmittel Viagra. In den kommenden Jahren läuft für mehrere Pfizer-Medikamente der Patentschutz aus; dem Unternehmen droht dann scharfe Konkurrenz durch Generika.

Pfizer-Chef Jeffrey Kindler erklärte, der Zusammenschluss werde «unsere Branche transformieren». Das bisherige Angebot beider Unternehmen ergänze sich, Pfizer werde durch den Kauf seine Palette weiter diversifizieren. Bis 2012 solle kein einziges Medikament mehr als zehn Prozent zum Umsatz des fusionierten Unternehmens beitragen, erklärte Pfizer.

Wyeth-Chef Bernard Poussot erklärte, das fusionierte Unternehmen werde noch besser «innovative Medikamente» für wichtige, bislang aber unerfüllte Patientenbedürfnisse entwickeln. Durch die Fusion entstehe das «am besten diversifizierte Gesundheitsunternehmen» der Welt. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge wird erwartet, dass Poussot und sein Management-Team dem fusionierten Unternehmen nicht mehr angehören werden. (afp)